Antrag “Mehr männliche Erzieher”

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Mehr männliche Fachkräfte in Kindergärten und Kindertagesstätten

1. Die Stadtverwaltung stellt dem Gemeinderat die Situation in Bezug auf männliche Fachkräfte in den Kindergärten und Kindertagesstätten in Karlsruhe dar.
2. Die Stadtverwaltung zeigt Wege und Vorgehensweisen auf, wie die Anzahl von männlichen Fachkräften in Kindergärten und Kindertagesstätten erhöht werden kann.
3. Die Stadtverwaltung lädt alle Träger in Karlsruhe und weitere Fachleute zu einem offenen Forum über dieses Thema ein.


Begründung

Kindertageseinrichtungen sollen dafür sorgen, dass Jungen und Mädchen die besten Möglichkeiten bekommen, sich zu entwickeln. Die pädagogische Arbeit in Kindergärten und Kindertagesstätten spiegelt die Gesellschaft wider und wird somit immer wichtiger für die Entwicklung der Gesellschaft. In den Einrichtungen sollte sich die Unterschiedlichkeit der Kinder auch in der Unterschiedlichkeit der pädagogischen Fachkräfte zeigen.

Wenn männliche Bezugspersonen fehlen, wird sich das auf Dauer nachteilig auf das Sozialverhalten und auf die Bildungschancen von Jungen auswirken. Eine Steigerung des Anteils männlicher Fachkräfte in Kindergärten und Kinder-tagesstätten ist daher im Sinne der Gleichberechtigung der Geschlechter in allen gesellschaftlichen Bereichen notwendig. Männliche Fachkräfte können zudem einen familiären Mangel an männlichen Bezugspersonen abfedern.

Männliche Kollegen sind im Arbeitsfeld Kindergärten und Kindertagesstätten erwünscht, die Teamkultur wird positiv beeinflusst und sie können das pädagogische Angebot erweitern.

Beim Einsatz männlicher Erzieher in Kindergärten und Kindertagesstätten liegt Norddeutschland mit gut elf Prozent der Erzieher vorn. In Süddeutschland ist die pädagogische Betreuung dagegen nach wie vor nahezu ausschließlich Aufgabe von Erzieherinnen. Die regionalen Unterschiede sind sowohl auf verschiedene Vergütungs- als auch Organisationsformen zurückzuführen.

Um mittelfristig eine Änderung herbeizuführen, sollte in Karlsruhe das Thema auf die politische Agenda gesetzt werden.

Lüppo Cramer / Margot Döring

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