KAL prognostiziert Chaos nach Sperrung der Wasserwerkbrücke

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Wählervereinigung hofft auf Einlenken beim KVV, unterstützt von der Stadt

Das Angebot der Stadt, am Hauptbahnhof Straßenbahn­tickets für die Strecke vom Tivoli bis zum Dammerstock abzugeben, ist aus Sicht der Karlsruher Liste (KAL) absolut kein Ersatz für den direkten Weg über die Wasserwerk­brücke. KAL-Stadtrat Lüppo Cramer (KULT-Fraktion) aus der Südstadt betont: „Der Abriss der Wasserwerkbrücke bedeutet einen schweren Einschnitt in das tägliche Leben von Karlsruher Familien, Fahrradpendlern, Kindergarten­gruppen, Sportvereinsmitgliedern, Schülerinnen und Schü­lern.“ Das Ticket-Angebot sei völlig unpraktikabel: „Wer läuft denn erst an den Hauptbahnhof, um sich eine Karte für den Einstieg am Tivoli zu holen? Das geht doch alles an jeglichem Realitätssinn vorbei.“

Die KAL macht sich seit vielen Jahren für eine Ersatz­verbindung während der Zeit der Brückenerneuerung stark. Und scheiterte mehrmals am politischen Willen der Parteien. Die nun angestrebte Lösung mit Ausgabe von Tickets im KVV-Info-Point entspräche nicht dem Verhalten der potenziellen Nutzer. „Viel einfacher wäre doch, die Karte direkt am Tivoli vorm Einsteigen am Automaten rauszulassen“, schlägt die KAL-Aktive Sonja Döring vor. Sie vertritt die KULT-Fraktion im KVV-Aufsichtsrat. „Aber am allereinfachsten und kostengünstigsten: während der Bau­zeit zwischen den Stationen Tivoli und Dammerstock keine Fahrkartenkontrollen durchführen.“ Die Fahrt solle dort so lange kostenlos sein.

Die Karlsruher Liste habe sich schon immer für eine Stadt der kurzen Wege ausgesprochen. Und der Weg über die Wasserwerkbrücke sei nun mal ein solch wichtiger kurzer Weg zur Schule, zur Arbeit, zum sportlichen Ausgleich, zur Erholung, zur Freizeit, etwa zum Besuch des Tierparks. „Deshalb halten wir auch weiterhin an unserer Auffassung fest: Das Beste wäre eine provisorische Ersatzbrücke während der Bauzeit“, erklärt Lüppo Cramer. „Bei der damaligen Gemeinderatsdebatte war ich schon erstaunt, wie wenig dieses Anliegen bei den anderen Fraktionen, egal welcher Couleur, auf Verständnis stieß.“

Nun sei das Chaos da und das im Hochsommer. Im letzten Doppelhaushalt standen laut KAL 200.000 Euro für die Einrichtung eines Buspendelverkehrs während der Bauzeit bereit. Der Ersatz der Wasserwerkbrücke verzögerte sich. Diese Mittel wurden nicht abgerufen. „Damit sollten Stadt und KVV jetzt eine einigermaßen vernünftige Lösung zimmern“, so die Karlsruher Liste.

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