Über die Karlsruher Liste – KAL

Wer wir sind – Was wir wollen – Wie wir unsere Ziele erreichen wollen

Die KAL ist seit 1984 eine mitgliedschaftliche Wählervereinigung in Karlsruhe auf kommunaler Ebene.

Menschen, die in Karlsruhe leben, bringen ihr Wissen, ihre Energie und ihr Engagement in die Stadtpolitik ein, zum Beispiel im Bereich Kultur, in der Flüchtlingsarbeit, bei der Stadtgestaltung, beim Thema Inklusion, bei Themen, die über Karlsruhe und unsere Grenzen hinaus auf die europäische Ebene gehen. Sie übernehmen damit Verantwortung für unsere Stadt.

Die Karlsruher Liste ist anders als die anderen im Gemeinderat vertretenen Gruppierungen.

Seit 35 Jahren arbeiten wir nach dem Grundsatz: Entscheidungen werden nach dem Konsens-Prinzip von den aktiven Mitgliedern getroffen, die an diesem Entscheidungsprozess beteiligt waren. Konsens-Prinzip heißt: Dialogbereit sein, Verantwortung übernehmen und Toleranz zeigen. Abstimmungen finden nicht statt. Das wöchentliche Plenum ist der Ort, an dem Diskussionen und Entscheidungen getroffen werden. Parteibuch oder Mitgliedsbeitrag gehören nicht zur Tradition der Karlsruher Liste.

Noch ein Unterschied zu den Parteien:

Wir sind unabhängig – und müssen uns als älteste Karlsruher Wählervereinigung im Gemeinderat nicht nach bundes- oder landespolitischen Vorgaben richten. Das haben wir in den vergangenen Legislaturperioden bewiesen und um Sinne einer zukunftsfähigen Stadtpolitik gearbeitet.

KAL ist Kult

Viele Organisationen kommen auf uns zu und wir unterstützen deren Anliegen mit Anträgen. Manchmal stehen wir allein da, manchmal bekommen wir Unterstützung. Manchmal finden wir aktiv Mehrheiten im Gemeinderat oder die Verwaltung übernimmt unsere Anträge. Wir haben Erfolge! Von 1994 bis 2014 war die KAL als Fraktion mit zwei Stadträten und einer Stadträtin im Gemeinderat vertreten. 2014 bis 2019 dann mit zwei Stadträten Teil der KULT-Fraktion: Lüppo Cramer und Dr. Eberhard Fischer bis Ende 2016 bzw. Michael Haug ab Januar 2017. In der neuen Legislaturperiode ab 2019 hat sich die KAL mit den beiden wiedergewählten Stadträten Lüppo Cramer und Michael Haug mit der Partei “Die Partei” zu einer Fraktion zusammengeschlossen.

Frühzeitige Bürgerbeteiligung, durchgehende Transparenz, „über den Tellerrand hinausdenken“, die Menschen vor Ort ernst nehmen, aber auch das große Ganze im Blick behalten ist vorrangiges Ziel unserer Politik.

Ökologische, nachhaltige Gesichtspunkte sollen bei allen Planungen Berücksichtigung finden.

Wir denken und handeln in größeren Zusammenhängen und sehen uns als kommunalpolitische Wählervereinigung auch als Teil von Europa. Dazu gehört Solidarität mit Menschen am Rand der Gesellschaft, mit Zuwanderern und Geflüchteten, Toleranz und das Streben nach Gleichberechtigung.

Und wir schauen über den europäischen Tellerrand hinaus: Im russischen Krasnodar besteht eine lange Verbundenheit der Karlsruher Liste mit einer kirchlichen Gemeinde und die KAL hat sich frühzeitig für eine Städtepartnerschaft mit einer türkischen Stadt eingesetzt. Daraus ist unter anderem die Projektpartnerschaft mit Van entstanden.

Stadtbildgestaltung, Erhaltung des kulturellen Erbes der jungen Stadt Karlsruhe sind uns wichtig.

KAL Plenum

Seit 35 Jahren arbeiten wir nach dem Grundsatz: Entscheidungen werden nach dem Konsens-Prinzip von den aktiven Mitgliedern getroffen, die an diesem Entscheidungsprozess beteiligt waren. Konsens-Prinzip heißt: Dialogbereit sein, Verantwortung übernehmen und Toleranz zeigen. Abstimmungen finden nicht statt. Das wöchentliche Plenum ist der Ort, an dem Diskussionen und Entscheidungen getroffen werden. Parteibuch oder Mitgliedsbeitrag gehören nicht zur Tradition der Karlsruher Liste.

Neulinge bei der KAL

Hannes Ludwig

…wie ich in die KAL gekommen bin?

Tja, irgendwie reingestolpert.

Die KAL kenne ich natürlich schon lange. Wie alle, die sich in Karlsruhe für Kommunalpolitik interessieren. Da ich Schulleiter bin, habe ich ständig mit der “Stadt”, also der Verwaltung sowie dem Gemeinderat zu tun. So kenne ich natürlich viele Personen, habe ein großes Netzwerk und weiß um die Abläufe in Politik und Verwaltung. Und ich habe Lust, mich einzubringen und einzumischen. Denn mein Interesse für Politik habe ich schon immer. Ich diskutiere, debattiere und streite mit solchen, mit denen man streiten und diskutieren kann. Mein besonderer Schwerpunkt ist dabei natürlich “alles mit Bildung” und “alles mit Handwerk”. Weiß auch nicht warum, aber dafür brenne ich halt.

Ebenso beschäftigen mich Themen aus der Kultur. Insbesondere habe ich eine große Verbundenheit mit dem Tollhaus. Aber auch die Kunst liegt mir am Herzen und ich versuche, am Geschehen teilzunehmen, was in Karlsruhe gar nicht so einfach ist. Denn wir haben eine äußerst dichte, vielfältige, heterogene Szene – vor allem bei den freien Protagonisten, Galerien, Events und Produktionen.

Tja, und wenn Dich diese Sachen interessieren, dann landest Du automatisch bei der KAL. Ich kam vor ein paar Jahren aus Neugier zum Plenum – und blieb hängen. Denn hier treffe ich Leute, mit denen ich über die aktuellen Themen in Karlsruhe diskutieren kann. Die Ahnung haben, was gerade so läuft. Die Hintergründe kennen. Die wissen, welche Entwicklungen sich anbahnen. Die sich professionell und mit wahnsinnig viel Herzblut aktiv in unserer Stadt einbringen. Die diskutieren, sich streiten und fetzen und dabei ihre gemeinsame Grundhaltung nicht aus den Augen verlieren. Ich glaube, das nennt man demokratisches Engagement.

Das finde ich großartig – deshalb bin ich dabei geblieben.

Tassi Giannikopoulos

Europa beginnt in der Kommune. Nationales Denken hemmt die Weiterentwicklung der Bürgerschaft. Rassismus ist ein Ergebnis dieses Scheuklappendenkens. Ich möchte die Vielfalt vorantreiben und technisch meine Kommune in die Neuzeit begleiten. Die KAL hat mir gezeigt, wie leicht man sich politisch einbringen und wirken kann. Ein Antrag später und schon kann sich die Richtung einer Stadt verändern. Gerade die Debattenkultur fördert die gleichberechtigte demokratische Kultur. Würden viel mehr Parteien wie die Wählervereinigung arbeiten, hätten wir längst eine andere politische Welt. Ein klein wenig mehr KAL in der Welt würde die Welt ein Stück besser machen.

Vera Schlenker

Ich bin mit der Karlsruher Liste aufgewachsen. Jeden Abend am Esstisch ging es um Kommunalpolitik. Mit Anfang 20 bin ich ausgezogen um zu studieren und habe gemerkt, dass mir die abendlichen Gespräche fehlen. Nun war es schließlich an mir selbst mich angefangen zu informieren und zu engagieren. Dabei merkte ich, dass selbst mitreden zu können und sich selbst durch Aktionen zu beteiligen mir viel Spaß machen.

In der Kommunalwahl 2019 konnte ich zum ersten Mal Wahlkampf schnuppern und bin seitdem aktives Plenumsmitglied. Anfang dieses Jahres haben wir die Arbeitsgruppe Digital gegründet, die sich mit dem social media Auftritt der KAL beschäftigt. Das heißt, wir informieren euch über die Themen, über die das Plenum gerade berät oder sonstiges Wissenswertes über Karlsruhe.

Warum die KAL? Klar bin ich mit ihr aufgewachsen, aber sie sagt mir in so vielen Dingen so viel mehr zu. Hier hat meine Meinung eine Gewichtung, hier wird auf jeden einzelnen eingegangen und auch die Meinung anderer berücksichtigt. Jeder hat andere Interessenthemen und so können großartige Projekte voran gebracht werden. Hier werden direkte Anfragen einzelner Bürger beantwortet und eine ehrliche politische Einschätzung abgegeben, was möglich ist und was ist. Es geht um die Bürger in Karlsruhe und nicht um vorgegebene Meinungen von Kreis-, Landes- und Bundesverbänden. Hier kann man grüner als die Grünen sein und trotzdem ein Mehrsparten Ticket in Karlsruhe haben 😉

Maike Etzold

Corona hat, wie alles Schlechte, auch sein Gutes. Man kommt ans Nachdenken, wenn man unfreiwillig aus dem Hamsterrad geworfen wird. So auch wir Mitarbeiter des Badischen Staatstheaters, die auf einmal Zeit hatten, sich genauer mit der unglückseligen Führungsstruktur unseres Hauses zu befassen (die BNN u.a. berichteten). Im Juli 2020 wurde im Zusammenhang mit der Demonstration der Theatermitarbeiter plötzlich klar, dass die Kommunalpolitik gar nicht wusste, wie prekär die Situation bei uns am Theater war. Es gab einfach keinen direkten Draht in die Politik. Auch der berühmt-berüchtigte Honigsammler wies in seinem Blog darauf hin, dass es für Theaterleute doch sinnvoll sein könnte, sich politisch zu vernetzen. Also schaute ich mir im Internet ein paar Seiten von Wählervereinigungen und Parteien an – und schnell fiel meine Entscheidung, mir die KAL mal anzugucken: In den Statements dieser Gruppierung fand ich mich inhaltlich wieder, und ich hatte auch den Eindruck, dass man sich dort nicht “hochdienen” muß – was mir zutiefst zuwider wäre – sondern von jetzt auf gleich mitdiskutieren darf.

Ich schrieb eine Mail. Nach der Sommerpause wurde ich eingeladen, ins “Plenum” zu kommen. Dort fanden sich um die 15 Personen unterschiedlichen Alters, die irgendwie ziemlich zügig die verschiedensten Themen durchsprachen. Erst verstand ich nur Bahnhof. Lauter Namen von irgendwelchen wichtigen Karlsruhern, die ich nicht kannte, und 1000 für mich sinnfreie Abkürzungen. (BST? KOD?!?) Meine konzentriert zuhörende Nachbarin flüsterte mir immer mal schnell eine Erklärung zu. Nach ein paar Wochen wurde es besser. Und tatsächlich hatte ich nie das Gefühl, nicht mitreden zu dürfen, sondern wurde wie alle anderen ernst genommen und bekam auf alle meine Fragen eine Antwort.

Die KAL ist eine zutiefst demokratisch denkende und agierende Wählervereinigung. Obwohl viele dort schon seit Jahrzehnten zusammen diskutieren, haben Neulinge wie ich die Chance, dort Zugang zu finden und sind willkommen. Aus der Hoffnung auf Unterstützung für unser Theater wurde eine Bindung an diese sympathische Gruppe, die einfach ein bisschen die Welt besser machen will – auf kommunaler Ebene. Ich habe unglaublich viel dort gelernt; wie man Dinge effektiv voranbringt, argumentiert, welche Bedeutung Geothermie und der ÖPNV im Zusammenhang mit dem Klimaschutz hat, wie ein Finanzhaushalt aufgebaut ist, dass man “remote” gemeinsam wie von Geisterhand an einem Dokument arbeiten kann und auch, wie man einigermaßen kurze Protokolle schreibt und keine Aufsätze.

Ich möchte nicht zu sehr schwärmen, damit die KAL nicht gleich komplett überrannt wird und sich zu stark verändert. Aber auf jeden Fall ist diese Wählervereinigung was für Leute, die politisch aktiv werden möchten und sich mit den Inhalten der KAL identifizieren können. Ich bin sehr froh, dazu gestoßen zu sein.