Autofahrer(innen) im hohen Alter tragen ein nicht zu unterschätzendes Unfallrisiko. Die Fähigkeit, sicher am immer komplexer werdenden Straßenverkehr teilzunehmen, lässt mit zunehmendem Alter nach, nicht zuletzt, weil sich die Reaktionszeiten verlängern. Erst jüngst konnte man den Medien entnehmen, dass ein 95-jähriger Autofahrer seine 94-jährige mitfahrende Ehefrau zu Tode beförderte, weil er einem anderen Autofahrer die Vorfahrt genommen hatte. Die automobile Fortbewegung zu minimieren, ist zudem auch aus Umweltschutzgründen vorteilhaft. Andererseits ist Mobilität auch für Senioren ein wichtiges Gut. Gerade bei dieser Personengruppe bedarf es besonderer Anreize für einen Verzicht auf den Führerschein, z.B. durch das Aufzeigen von Alternativen.
Einige Landkreise hatten mit der Einführung einer Umtauschaktion „Seniorenführerschein gegen ÖPNV-Ticket“ durchaus Erfolg. So wurden beispielsweise im Landkreis Konstanz seit Mai dieses Jahres mehr als 270 Führerscheine gegen ein Jahresticket (Wert dort EUR 700,00) umgetauscht. In Baden-Baden bekommen Tauschwillige immerhin einen 50prozentigen Zuschuss der Stadt für das ÖPNV-Ticket.
Die KAL-Fraktion stellt daher folgenden Antrag, mit der Bitte um Behandlung in der nächsten Gemeinderatssitzung:
1. Die Stadtverwaltung entwickelt zusammen mit den VBK und dem KVV eine Aktion „Seniorenführerschein gegen Karte ab 60“ mit einer entsprechenden Werbekampagne, zunächst versuchsweise auf zwei Jahre.
2. Nach Ablauf des Versuchs berichtet die Verwaltung über die Resonanz und die entstandenen Kosten, so dass der Gemeinderat Grundlagen für eine Entscheidung für oder gegen eine dauerhafte Fortsetzung dieser Aktion hat.
Mit freundlichen Grüßen
Lüppo Cramer Eberhard Fischer
