- Die Planung zur Turmbergbahn wird im Planungsausschuss und im Umweltausschuss vorberaten. Themen: der Einfluss auf das Stadtbild und mögliche Alternativen zur vorliegenden Planung. Die Nutzen und Kosten der Verlängerung, die mit der Planung verbundenen Verkehrsänderungen (MIV, ÖPNV, Fußgänger, Rad). Insbesondere wird eine barrierefreie Nutzung der Berg- und Talstation dargestellt.
- Der Gesellschafter veranlasst die VBK das Planfeststellungsverfahren beim Regierungspräsidium so lange ruhen zu lassen, bis die Beratungen in den gemeinderätlichen Gremien abgeschlossen sind.
- Der Gesellschafter beauftragt die VBK parallel dazu die Kosten und deren Förderfähigkeit für eine barrierefreie Umgestaltung der Berg- und Talstation der Turmbergbahn und der Endhaltestelle „Durlach Turmberg“ zu benennen.
- VBK und Stadtplanungsamt prüfen in Kooperation vertieft eine alternative barrierefreie Verbindung per Elektrobus zwischen dem Bahnsteig Endhaltestelle Durlach bis zu einer umgebauten Talstation in heutiger Lage.
Sachverhalt / Begründung
Obwohl die aktuelle Planung der Verlängerung der Turmbergbahn zu einem gravierenden Einschnitt in das Stadtbild führen wird, scheinen weder städtebauliche noch klimatische Umweltaspekte Beachtung gefunden zu haben. Weder der Planungsausschuss noch der Umweltausschuss der Stadt Karlsruhe wurden in die Planungen miteinbezogen. Ein städtebaulicher Wettbewerb fand nicht statt. Offensichtlich handelt es sich hier bisher um eine rein verkehrstechnische und keine stadtgestalterische und klimatische Planung. Fragwürdig ist auch die Vergabe an einen Generalunternehmer. Erst kürzlich wurde der Gestaltungsbeirat informierend einbezogen. Das Urteil des hochgradig besetzen Fachgremiums zur aktuellen Planung war niederschmetternd.
Barrierefreiheit ist für die Antragsstellenden ein wichtiger Punkt zukünftiger stadtplanerischer und verkehrstechnischer Planungen.
Aus einem Schreiben von Verkehrsminister Winfried Hermann vom 12. April 2021 geht eine mögliche Förderfähigkeit einer anderen ÖPNV-Anbindung hervor: „Eine Förderung scheint auch möglich, wenn die Turmbergbahn lediglich saniert und dabei barrierefrei ausgebaut wird.“
Bei dieser Lösung können zudem die historische Trasse und auch der touristische Charme und der Charakter der ältesten Standseilbahn Deutschlands erhalten bleiben.
Der barrierefreie Ausbau der Haltestellen ist notwendig, ebenso eine Einbindung in den ÖPNV-Tarif. Dies lässt sich auch über einen Bus ermöglichen, aus Sicht der Barrierefreiheit sogar besser: Der barrierefreie Ausbau der Stationen der Turmbergbahn und der Endhaltestelle „Durlach Turmberg“ mit einer direkten Umsteigemöglichkeit am Bahnsteig in einen Pendelbus ermöglicht größere Barrierefreiheit als der Fußweg über die viel befahrene Bundesstraße 3 von der Endhaltestelle zu einer neuen Talstation einer verlängerten Turmbergbahn. Lärmreduzierte elektrische Busse mit Fahrer:in könnten bis zur Marktreife und bis zur Zulässigkeit autonom fahrender Busse den Pendelverkehr ermöglichen.
Das von der VBK beantragte Planfeststellungsverfahren zur Verlängerung der Turmbergbahn liegt beim Regierungspräsidium. Die VBK lässt dieses Verfahren bis zu Klärung der oben genannten Fragen ruhen.