Klimaschutz beeinflusst alles – ohne Klimaschutz und Klimaanpassung ist alles nichts. Dazu kommt: Lust auf Stadt entsteht nur, wenn die Lebens- und damit die Umweltqualität in der Stadt stimmen. Die Karlsruher Liste strebt eine dauerhafte umwelt- und menschengerechte, nachhaltige Entwicklung für Karlsruhe an. Der globale Klimaschutz muss dabei ein Leitparameter sein. Denn sonst haben Karlsruher Kinder und Enkel keine Zukunft.
Die Karlsruher Liste strebt eine konsequente Reduzierung des Flächenverbrauchs an. Statt weiteren versiegelten mehr begrünte Flächen in der Stadt oder bewirtschaftete Brachflächen in der freien Landschaft, in der sich die Natur ungestört entwickeln kann. Denn Artenschutz ist der Bruder von Klimaschutz – auch in Karlsruhe.
Klima
Die Klimadaten für den Oberrheingraben belegen, dass es heißer wird und die unberechenbaren Starkregenereignisse zunehmen. Insbesondere Karlsruhe mit seiner exponierten Lage wird im Sommer zu einem Hotspot.
Position der Karlsruher Liste: Das Klimaschutzkonzept 2030 ist konsequent umzusetzen und die Widerstandsfähigkeit der Stadt gegen ein heißeres Klima (Klimaresilienz) ist zu erhöhen. Alle dafür notwendigen Maßnahmen, die sich unter dem Motto „Alles was kühlt“ zusammenfassen lassen, muss die Stadtverwaltung rasch angehen und die Umsetzung eng überwachen.
Folgende Punkte sind essenziell, etwa durch Bebauungspläne:
• Grünzüge und Frischluftschneisen erhalten
• Versiegelung in Baugebieten reduzieren
• Dachbegrünung bei neuen Flachdächern wo immer möglich
• Versickerung vor Ort für natürlichen Regenwasserkreislauf
• Die so genannte „Schwammstadt“ realisieren, um Starkregenereignissen entgegenzuwirken.
• Mehr Wasser versprühen und mehr Brunnen für mehr Kühlung durch verdunstendes Wasser
• Mehr Bäume pflanzen und erhalten für mehr Schatten und Kühlung
• Mehr Trinkwasserbrunnen
• Mehr künstlicher Sonnenschutz an Orten, an denen keine Bäume gepflanzt werden können, beispielsweise auf dem Marktplatz
Energie
Die Stadtpolitik muss besonders auf die klimafreundliche Energieerzeugung wie auch auf Einsparpotenziale achten – bei Strom und bei der Wärme. Im Jahr 2023 wurde der Karlsruher Energieleitplan mit umfangreichen Daten vorgestellt. Aus denen lässt sich ermessen, wie groß die Aufgabe ist, die vor uns liegt. Als Beispiel seien fast 10.000 Wohngebäude genannt, die einen extrem hohen Energiebedarf aufweisen und die umfassend zu sanieren oder zu ersetzen sind. Die Umsetzung des Energieleitplans bedarf einer enormen Anstrengung – da darf es kein Wackeln bei der Kommunalpolitik geben. Die baurechtlichen Genehmigungsverfahren sind insbesondere bei energetischen Sanierungen zu beschleunigen, damit die Hauseigentümer die notwendigen Sanierungen durchführen können.
Eine Planung für den Ausbau des Fernwärmenetzes liegt vor. Was passiert, wenn die MIRO Raffinerie, das Kohlekraftwerk oder die Papierfabrik Stora Enso als Lieferanten mit fossil erzeugter Wärme wegfallen? Die KAL sieht Erdwärme aus tiefen Bohrungen (Tiefengeothermie) als Energiequelle für Wärmenetze. Im Energieleitplan sind konkreten Maßnahmen genannt, welche einen besonders hohen klimatischen und sogar wirtschaftlichen Nutzen haben. Die KAL setzt sich dafür ein, dass hierfür die personellen und finanziellen Ressourcen zur Verfügung stehen: für Nahwärmenetze, Abwärme, Wärme aus Fluss- und Seewasser
Die Stadt muss so genannte „Balkonkraftwerke“ bewerben und beraten, wie man Wärme aus der Sonne und Fotovoltaik sinnvoll koppeln kann. Auch organische Solarzellen als Folien auf Fenstern und Gebäudehüllen werden zukünftig interessant – gerade auch bei öffentlichen Gebäuden. Städtische Wettbewerbe müssen innovative Konzepte fördern.