MENSCHEN IN KARLSRUHE

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Es ist unsere Aufgabe, allen die Möglichkeit zu geben, am Leben teilzuhaben!

Teilhabe für alle in der Stadt

Teilhabe – schon vor der Geburt: Damit kleine Menschen sicher in das Karlsruher Stadtleben starten können, müssen wir Hebammen unterstützen. Unsere Stadt

sollte den Hebammen eine gute Arbeitsumgebung bieten – so fehlt zum Beispiel ein Geburtshaus. Aber auch die klinische Betreuung von Geburten muss gesichert bleiben.

Teilhabe – in der Kita: alle Kinder, ob mit oder ohne speziellen Förderbedarf, müssen ab dem ersten Lebensjahr ein Anrecht auf einen Kita-Platz haben. Wir sehen die Kommunen in der Verpflichtung, eine verlässliche Betreuung mit bestmöglicher Förderung zu ermöglichen. Wir unterstützen das langfristige Ziel einer beitragsfreien Kinderbetreuung.

Teilhabe – in der Schule: Eine vielfältige Schullandschaft muss Platz für Kinder mit verschiedenen Bedarfen bieten. Lehrerschaft, Eltern und Kinder müssen jede Unterstützung erhalten, die für den inklusiven Schulalltag notwendig ist. Hierbei brauchen wir ein klares Bekenntnis der Verwaltung zur Inklusion.

Auch die Schulsozialarbeit hat hier einen wichtigen Stellenwert. Sie fördert junge Menschen in ihrer individuellen, sozialen und beruflichen Entwicklung. Schulsozialarbeitende sind zu wichtigen Ansprechpunkten für Schülerschaft, Eltern und Lehrpersonal geworden.

Teilhabe – für Jugendliche: Junge Menschen gehören in die Mitte der Gesellschaft. Die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie sind bei Kindern und Jugendlichen besonders sichtbar. Sie brauchen passende Angebote, um in unserer Gesellschaft ihren Weg zu finden. Die Kinder- und Jugendhäuser leisten hier eine enorm wichtige Arbeit. Sie stärken das soziale Miteinander und arbeiten gegen die Hinwendung zu politischen Extremen.

Teilhabe – mit dem Karlsruher Pass: Er macht die Teilhabe aller Menschen – auch finanziell Benachteiligter – an den Angeboten und Leistungen dieser Stadt möglich. Der Karlsruher Pass ist dank der Karlsruher Liste wieder Teil des Angebotes für Menschen in Karlsruhe. Der berechtigte Nutzendenkreis muss hierbei von der Verwaltung aus aktiv und niederschwellig über das Angebot informiert werden. Wir setzen uns für eine Ausweitung der Leistungen ein.

Teilhabe – dank Straßensozialarbeit: Wir brauchen Straßensozialarbeit, um die vielfältigen Probleme unterschiedlicher Szenen in den Quartieren anzugehen. Denn diese können nicht mit Verboten und Sanktionen gelöst werden.

Teilhabe unabhängig von Identität: Wir setzen uns für die Gleichstellung aller Menschen ein. Das heißt, dass die unterschiedlichen Lebenssituationen und Interessen von Frauen, Männern und genderfluiden Menschen bei allen Entscheidungen auf allen gesellschaftlichen Ebenen zu berücksichtigen sind. Ob Alter, Geschlecht, Zugehörigkeit zu verschiedenen ethnischen Gruppen oder Religionsgemeinschaften, sexuelle Ausrichtung oder geistige oder körperliche Vielfalt – all das macht unsere Gesellschaft bunt. Politik und Stadtverwaltung müssen Toleranz und Anerkennung leben.

Für eine moderne Verwaltung bedeutet das, Menschen aufgrund ihrer individuellen Stärken einzustellen und passende Angebote für sie zu finden. Die Stadt als inklusive Arbeitgeberin soll Vorbild für gelungene Teilhabe auf dem ersten Arbeitsmarkt sein.

Teilhabe für alle Menschen in unserer Stadt. Ein besonderes Augenmerk legen wir auf jene, denen die Kraft fehlt, sich selbst zu vertreten. Die städtischen Ämter sind oft besser vernetzt und besser informiert als einzelne Bürgerinnen. Daher ist es unser Ziel, dass die Stadtverwaltung aktiv auf Menschen zugeht und fragt: „Bei was kann ich dir helfen?”

Modellstadt Inklusion

Barrierefreiheit beginnt im Kopf – Die Vision der „Modellstadt Inklusion”

Ein Ziel der KAL ist, in Karlsruhe Barrierefreiheit zu schaffen. Es wird uns noch lange beschäftigen, Barrieren im Kopf, in Gebäuden, Verkehrsmitteln und auf der Straße abzubauen. Inklusion ist Menschenrecht, Inklusion darf nicht am Geld scheitern.

Das bedeutet, auf die besonderen Bedürfnisse Einzelner einzugehen. Kinder und Jugendliche mit speziellen Förderbedarfen und Behinderung brauchen besondere Rahmenbedingungen, um gleichwertig am gesellschaftlichen Leben teilhaben zu können. Wir wollen erreichen, dass eine inklusive Beschulung nicht Ausnahme, sondern Normalität wird. Davon profitieren Kinder mit und ohne Behinderung gleichermaßen. „Kurze Wege für kurze Beine“: wohnortnahe Beschulung und Betreuung gerade im Grundschulalter gilt auch für Kinder mit Behinderung. Zu gesellschaftlicher Teilhabe gehört außerdem, dass Nachmittags- und Ferienbetreuung auch für Kinder mit Behinderung die Regel ist.

Bei Neu- und Umbauten von Schulen müssen die spezifischen Raumbedarfe mitgedacht werden. Auch die Ausweitung von Schulbegleitungen, pädagogischen und begleitenden Hilfen sowie der Eingliederungshilfe ist dafür notwendig.

Die KAL setzt sich dafür ein, dass Karlsruhe zur „Modellstadt Inklusion” wird. Die Stadt soll eine Vorreiterrolle bei der Umsetzung der UN- Behindertenrechtskonvention einnehmen. Die Auslegung des Bundesteilhabegesetzes braucht individuelle Lösungen.

Proaktives Handeln der Stadtverwaltung bedeutet für uns, dass berechtigte Einzelpersonen und Familien Hilfen nicht suchen müssen, sondern angeboten bekommen. Die Umsetzung dieser Ziele wird Zeit und vor allem Geld kosten. Die KAL wird für das soziale Miteinander in einer inklusive Gesellschaft ausreichend Mittel zur Verfügung stellen.

Wir setzen uns dafür ein, mehr barrierefreien Wohnraum, auch für Familien, zu schaffen. Das heißt, dass wir neben barrierefreien oder barrierearmen Wohnungen für Seniorinnen und Einzelpersonen auch große Wohnungen für Familien und Wohngruppen brauchen, in denen ein Mensch mit Behinderung leben kann. Oft geht mit einer körperlichen Behinderung ein erweiterter Platzbedarf für spezielle Hilfsmittel und Umbauten einher. Diese Bedarfe müssen bereits in der Planung berücksichtigt werden.

Auch der Arbeitsmarkt in Karlsruhe soll inklusiv werden. Denn für ein gleichberechtigtes und gemeinschaftliches Zusammenleben ist es wichtig, Menschen mit Behinderung Tätigkeiten im regulären Arbeitsleben zu ermöglichen. Mit unserem Antrag „Karlsruhe als inklusive Arbeitgeberin“ konnten wir den Blick auf flexible Arbeitsmöglichkeiten gerade für Menschen mit geistigen Behinderungen innerhalb der Stadtverwaltung mehr in den Fokus rücken. Für diese Personengruppe ist eine Beschäftigung außerhalb von Werkstätten immer noch die Ausnahme. Wir wünschen uns, dass die Stadt Karlsruhe zeigt, dass es eine Frage des Wollens ist – unabhängig von gegebenen Hürden.

Spielend die Welt entdecken

Kinder wollen die Welt erobern und kennenlernen. Dazu brauchen sie Schutz und Abenteuer: Schutz durch Spielstraßen oder verkehrsberuhigte Zonen – Abenteuer auf Spielplätzen oder in naturbelassenen Räumen. Hierbei wollen Kinder und Jugendliche in die Planung von für sie gedachten Begegnungsorten einbezogen werden. Dies geschieht zum Teil bereits jetzt in der Jugendkonferenz. Diese muss auch künftig von Parteipolitik freigehalten werden.  

Kita

Gleiche Chancen für alle können wir schaffen, wenn jedem Kind der Besuch einer Kindertageseinrichtung offensteht. Dafür brauchen Kitas mehr Personal und Budget. Deshalb muss die kommunale Ausbildungsquote für Erzieherinnen und Erzieher weiter erhöht werden. Besonders männliche Bezugspersonen werden gebraucht und sollten bei diesem Berufswunsch unterstützt werden. Zudem sorgen flexible und längere Betreuungs- und Öffnungszeiten dafür, dass die Kinder aller Berufstätigen jederzeit gut versorgt sind.

Schule – Ausbildung – Studium

Kurze Wege für kurze Beine und erreichbare Standorte für alle Schulformen: So sollten Schulstandorte verteilt und Schulbauten gestaltet werden. Die Inhaltliche Schulpolitik ist zwar Landessache. Aber unsere Stadt ist die Hausherrin der Schulgebäude. Daher müssen Reparaturen und Sanierungen von der Stadt fortlaufend beauftragt werden, um mit dem Bedarf Schritt zu halten. Bei allen Finanzdiskussionen rund um Schule gilt: Die Digitalisierung hat Vorrang! Der Verbleib von Schulgebäuden und deren Inventar in öffentlicher Hand ist zwingend!  

Alle Kinder und Jugendlichen brauchen die Chance, zusätzliche sportliche, kulturelle und andere Bildungsangebote zu nutzen. Hierbei bleiben Karlsruher Pass und Kinderpass wichtige Instrumente.

Die 12 beruflichen Schulen der Stadt Karlsruhe bieten ein umfassendes Angebot an Bildungsgängen. Aber in den kommunalpolitischen Diskussionen werden sie oft nur am Rand wahrgenommen, obwohl dort 16.000 Lernende unterrichtet werden. Berufliche Schulen benötigen dem technischen Stand entsprechende Ausstattungen. Die Anforderungen von HighTech und Digitalisierung in Wirtschaft, Industrie und Handwerk erfordern die Unterstützung durch die Kommunalpolitik. Nur dann kann Karlsruhe auch künftig im Wettbewerb der Regionen weiterhin eine führende Rolle spielen.

Eine große Aufgabe der beruflichen Schulen ist die Integrationsleistung für junge Menschen. Hier werden sie an Berufsanforderungen herangeführt, die ihnen die Integration in Arbeit und Gesellschaft ermöglichen.

Die berufliche Weiterbildung in Karlsruhe hat einen hohen Qualitätsanspruch. Gleichzeitig bieten diese Bildungsgänge Anreize für Fachkräfte, sich in Karlsruhe weiterzubilden. Vor dem Hintergrund eines rasant wachsenden Bedarfs an Führungspersonal ist dies ein wichtiger Standortfaktor.

Raum zum Lernen, Raum zum Arbeiten

Die Stadt kann das studentische Leben in Karlsruhe fördern. So durch das Fördern von studentischem Wohnen, gute Radwege oder das ÖPNV-Ticket. Hinzu kommt die Offenheit für kreative Köpfe aus aller Welt.   

Gute Bildung und hohe Forschungsanstrengungen sind wesentliche Standortfaktoren für den Wettbewerb der Regionen. Deshalb ist es wichtig, das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) als den größten Arbeitgeber Karlsruhes mit international hohem Ansehen weiterhin umfassend zu unterstützen. 

Forschung braucht eine gute Infrastruktur. Hierzu zählen attraktive Gebäude und Räumlichkeiten, aber auch Begegnungsplätze im öffentlichen Raum. Karlsruhe muss für engagierte und kreative Menschen attraktiv sein und deren Kompetenzen für sich nutzen. Zum Beispiel in den Bereichen Regionalplanung, Architektur, Mobilität oder Technikfolgenabschätzung.

Arbeitsplätze sind insbesondere dort zu fördern, wo innovative Konzepte umgesetzt werden. Hierzu zählen Jobsharing, Teilzeit- oder Lebensarbeitszeitmodelle. Hierbei müssen sich die Stadt Karlsruhe und ihre Tochtergesellschaften ihrer Vorbildfunktion stets bewusst sein. 

Die KAL lehnt in sensiblen Bereichen wie Gesundheitswesen, Wasser oder Verkehr weitere Privatisierungen konsequent ab. Außerdem steht die KAL zur Tarifbindung in Gewerbe sowie bei Kommunalbetrieben und deren Subunternehmern. 

Bis zum Lebensende

Menschen werden hier geboren und Menschen sterben in Karlsruhe. Menschenwürdige Arbeitsbedingungen und tarifliche Bezahlung in Krankenhäusern, ambulanter und stationärer Pflege gehören zur Grundausstattung einer Stadt, ebenso wie ambulante und stationäre Hospiz-Angebote für Kinder und Erwachsene. Die ehrenamtliche Hospizarbeit in der Stadt wird von der Stadt mitfinanziert. Diese Förderung gibt es, weil die Karlsruher Liste den Gemeinderat von der Notwendigkeit überzeugen konnte.

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