MOBILITÄT IN KARLSRUHE

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Karlsruhe ist ein attraktiver Wohn- und Arbeitsort, der sich durch gute Erreichbarkeit und umweltfreundliche Mobilität auszeichnet. Um die Bedürfnisse aller Verkehrsteilnehmenden zu gewährleisten, müssen alle Verkehrsarten aufeinander abgestimmt sein.

Die Beendigung des Großprojektes Kombilösung bietet die Möglichkeit, die Innenstadt neu zu gestalten und fit für die Zukunft zu machen: städtebauliche Qualität wahren und verbessern, Wege möglichst kurzhalten und wenig innerstädtischer Autoverkehr.

Die Anforderungen an die Mobilität unterscheiden sich vom Zentrum bis in die Stadtteile erheblich. Wir setzen uns für Bürgerbeteiligung zum Thema Verkehr ein, die jeden Stadtteil gesondert betrachtet. So wird den Bedürfnissen der Anwohnenden in besonderer Weise Rechnung getragen.

Eine älter werdende und inklusive Gesellschaft braucht Barrierefreiheit als Standard im öffentlichen Raum.

Menschen zu Fuß

Für die KAL hat der Mensch zu Fuß Priorität vor dem Menschen auf Rädern Auto-, E-Roller- und Radverkehr darf den Fußgänger nicht behindern oder gefährden.

Die KAL setzt sich für eine deutliche Erweiterung der Fußgängerzone Innenstadt ein. Ein Fußgängerbereich zwischen Kronenplatz bis Kaiserplatz sowie Zirkel und Kriegstraße ist attraktiv.

Alle Ziele und Umstiege auf andere Verkehrsmittel müssen direkt und hindernisfrei erreichbar sein. Rollstühle und Kinderwägen brauchen ausreichend Raum, um Begegnungsverkehr zu ermöglichen.

Mit dem Rad in der Stadt

Die KAL will das bestehende Radroutennetz weiter ausbauen. Dazu müssen schnelle, sichere und hindernisfreie Radverbindungen eingerichtet werden. Ausreichend breit sind diese für alle Fahrradtypen nutzbar: Spezialfahrzeuge für Menschen mit Behinderung und zum Transport von Kindern und Lasten. Radschnellwege sind die konsequente Fortführung vom Radroutennetz der Stadt in das Umland. In der Stadt brauchen wir mehr Fahrradstraßen.

In der letzten Wahlperiode hat die KAL mit einem erfolgreichen Antrag den Grünpfeil für Radfahrende zur Umsetzung gebracht. Dieser erhöht nun an über 50 Kreuzungen den Radfahrkomfort.

Radfahrende brauchen mehr ebenerdige Abstellmöglichkeiten für Räder. Dank unseres erfolgreichen Antrags „Letzter Parkplatz vor Kreuzungen“ wird die Stadt bei der Umgestaltung von Kreuzungsbereichen den letzten Stellplatz für Fahrräder ausweisen.

Ebenso müssen überwachte Stellplätze oder abschließbare Fahrradboxen angeboten werden. Flächen für Gespanne und Lastenräder sind ebenfalls erforderlich. Mit unserem Antrag zur zukünftigen Nutzung der Tiefgarage Friedrichsplatz soll dafür Raum bereitgestellt werden.

Öffentlicher Nahverkehr

Der Karlsruher ÖPNV muss folgende Hauptkriterien erfüllen: Ein in der Fläche ausgebautes Netz, eine enge Taktung, Sauberkeit, Verlässlichkeit und ein einfacher Zugang zum Ticket.

Der KVV braucht eine vereinfachte Tarifstruktur unter Berücksichtigung des Deutschlandtickets. Ein Tagesticket ist neben der Monatsfahrkarte ausreichend. Die Tickets müssen für alle Menschen einfach zu erwerben sein, zum Beispiel als Papierticket. Ein Smartphone darf nicht Voraussetzung sein.

Langfristig wünschen wir uns einen kostenlosen ÖPNV, finanziert über Steuermittel. Als Einstieg sollen Kinder kostenlos fahren, dazu hatten wir 2015 einen Antrag gestellt der einen Einstieg in die Umsetzung ermöglichen sollte. Dieser hat leider keine Mehrheit gefunden.

Weitere Angebote, die einen guten ÖPNV ausmachen, sind: ein Nightlinerangebot, etwa für Schichtarbeitende und Nachtschwärmer; eine Ringbuslinie zur Verbindung der äußeren Stadtteile; eine verbesserte innerstädtische Anbindung ans Stadtzentrum und Ruftaxis. Der Ausbau von barrierefreien Haltestellen und Fahrzeugen muss beschleunigt werden. Projekte wie die Verlängerung der Turmbergbahn sind teure Prestigeprojekte und helfen dem Verkehr in Karlsruhe nicht.

Wem gehört die Straße?

Straßen mit Mittelstreifen und gut ausgebauten Radwegen vertragen Tempo 50. Alle anderen Straßen können aus Sicht der Karlsruher Liste zu Tempo-30-Straßen werden.

Parkende Autos belegen viel öffentlichen Raum. Um diesen Raum attraktiver zu nutzen, soll der Ruhende Verkehr in Tiefgaragen und Parkhäuser verlagert werden. Zudem sollen flächendeckend Bewohnerparkzonen ausgewiesen werden. Dazu soll das Parken in Tiefgaragen und Parkhäusern preiswerter sein als auf öffentlichen Straßen.

Wir sind für eine gerechte Verteilung des öffentlichen Raums. In der Innenstadt und in den Quartieren gibt es Interessenskonflikte um die knappe Ressource „öffentlicher Raum“, die unter Einbeziehen der Anwohnenden kontinuierlich gelöst werden sollen. Dabei wird es Kompromisslösungen geben, die nicht immer alle zufriedenstellen können.

In der deutschen Carsharing-Hauptstadt Karlsruhe müssen genügend Stellplätze und Ladesäulen für E-Autos vorhanden sein. Neue Verkehrsformen, insbesondere das autonome Fahren, können künftige Mobilität verbessern und vielfältiger machen. Dafür ist die KAL offen. Es ist wichtig, sich frühzeitig auf solche weitreichenden Veränderungen einzustellen und sie mitzugestalten.

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