Mal ein paar Infos aus dem PTV-Gutachten von 2007 zu Nordtangente / 2. Rheinbrücke, in dem erstmals auf gesicherter Datenbasis Prognosen für Verkehrsbelastungen erstellt wurden. Aus diesem Gutachten geht hervor, dass eine Nordtangente (NT) die Südtangente nur marginal, also nicht hörbar entlasten würde. Das Gutachten wurde von der Stadtverwaltung, dem Oberbürgermeister samt Stadtplanungs- und Tiefbauamt, in Auftrag gegeben, um Argumente pro (!) 2. Rheinbrücke und Nordtangente zu bekommen. Um so größer dort das Erstaunen, als das weltweit renommierte Verkehrssystem-Unternehmen PTV diese Ergebnisse lieferte. Details, welche Datenmacht(VALIDATE-Verkehrsmodell etc.) hinter dem Gutachten steckt, kann man dem ausführlichen Methodikteil entnehmen (Details siehe in dem beim Stadtplanungsamt erhältlichen Gutachten und unter “Positionen KAL“).
In dem Gutachten wurden drei Szenarien “Maximal”, “Minimal”, “Reduziert” betrachtet. Als wahrscheinlichstes Szenario bezeichnet PTV das Szenario
Minimal. Zum Bezug Süd- und Nordtangente fasst das Gutachten auf Seite 41
zusammen; Zitat:
“… In der Überlagerung von be- und entlastenden Effekten verbleibt eine
Reduzierung der Gesamtbelastung der Südtangente. Im Verhältnis zur
Grundbelastung ist die Verkehrsentlastung östlich der Anschlussstelle
Mühlburg/Rheinhafen gering. …” Ende des Zitats.
In Zahlen: Die Entlastung liegt bei deutlich unter 3.000 Fahrzeugen im Edeltrud-Tunnel bei einer Verkehrsbelatung von etwa 90.000 Fahrzeugen. Zur Information: Erst eine Halbierung der Verkehrsmenge ist echt zu hören(Absenkung des Lärmpegels um ca. 3 dB).
Was auch immer gebaut wird – die Belastung bleibt ungefähr gleich. Nur dass bei allen NT-Varianten jetzt auch noch nördliche Stadtteile Lärm abbekommen. Eine Nordtangente bringt also niemand etwas, schadet aber vielen.
