Rede von Michael Haug zu TOP 13 des GR 12.12.2017, Sandkorn – Fortführung des Theaterbetriebs
Als wir Ende August von der Insolvenz des Sandkorn-Theaters hörten waren wir überrascht, wie konnte das geschehen?
Und wir waren betroffen, Karlsruhe ohne das Sandkorn-Theater wollten wir uns nicht vorstellen. Das Sandkorn ist eine Institution in der Karlsruher Theaterlandschaft. Seit ich denken kann gibt es das Sandkorn. Für meine Generation – vielleicht dürfen wir es uns herausnehmen – die „Generation Sandkorn“ eröffnete es Zugang zur Welt des Theaters – gerade auch für junge Leute. Ein Theaterbesuch in Jeans und Parka war auf einmal möglich und normal. Durch diese Offenheit gelang es neue Zuschauergruppen zu binden.
Umso mehr hat es uns gefreut, dass Erik Rastetter, Martin Wacker, Günther Knappe und Ullrich Eidenmüller mit ihrer gemeinnützigen Unternehmensgesellschaft das endgültige Aus des Sandkorn verhindern konnten
Das Konzept Sandkorn – Theater & Mehr überzeugt uns. Die Marke „Sandkorn“, das wofür das Sandkorn-Theater immer schon stand bleibt bestehen und wird durch das neue Konzept in die Zukunft übersetzt. Durch die neuen Schwerpunkte
- Kleinkunstzentrum im Stadtgebiet
- Theatermanufaktur
- Als offenes Haus für Kooperationspartner
- Als Schnittstelle für Bühnenprojekte mit sozialer und integrativer Bindekraft – ich freue mich sehr, dass D!E SP!NNER so ihr Zuhause behalten können-
- Als Ort pädagogischer-praktischer Theaterfortbildung
- Und als Partner privatwirtschaftlicher Kooperationen
Mit diesen Schwerpunkten will das neue Sandkorn den Schritt in die Zukunft wagen. Die Umstellung hin zum Ensuite-Spielplan führt zur Senkung der Fixkosten. Ein Schritt, der aus unserer Sicht leider unumgänglich ist. Nun sollten wir dem neuen Team ausreichend Zeit geben das Konzept umzusetzen und zum Erfolg zu führen. Ob dies schon bis Mitte 2018 gelingen kann, wage ich zu bezweifeln.
Wir sollten weiter denken.