Im Mai hat der Gemeinderat beschlossen, den Greif, das Leibgrenadierdenkmal wieder auf dem Europaplatz aufzustellen. Stadtrat Lüppo Cramer räumt jedoch ein: „Was aus heutiger Sicht dem Denkmal fehlt, ist die Erinnerung an den sinnlosen Tod von Tausenden von Menschen in diesen elf Kriegen und zwölf Schlachten, an denen die Grenadiere beteiligt waren.“ Um das zu verdeutlichen, soll das Leibgrenadierdenkmal laut Beschluss des Gemeinderates um die Namensliste der Toten des Leibgrenadierregiments ergänzt werden.
Die Erstellung eines möglichen Friedensdenkmales in Karlsruhe ist für die Karlsruher Liste aber genauso wichtig. Margot Döring, Altstadträtin und Vorsitzende der KAL erinnert „Es gibt den ‚Phönix über Europa‘ von Walter Förderer.“ Seine Skulptur, die lange vor dem Haupteingang der Hauptpost stand, war das Ergebnis der Diskussionen in den späten 70er Jahren um ein „Friedens- und Europa-Denkmal“ auf dem damals umbenannten Europaplatz.
Für die Karlsruher Liste gehört der Phönix auch wieder dorthin. „Beide Denkmale haben ihre Geschichte und ihren Platz in der Stadt“, meint Stadtrat Michael Haug. Greif und Phönix würden die Schrecken eines grausamen Krieges und die zentrale Bedeutung der europäischen Einigung in ein besonderes Spannungsfeld setzen. „Wir müssen uns erinnern – nur dann sehen wir, dass allein ein geeintes Europa eine friedliche Zukunft verspricht“, ist sich Haug sicher. Im Herbst tagt der Kulturausschuss, die KAL hofft auf eine konstruktive Diskussion und gute Grundlage für einen Gemeinderatsbeschluss.
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