Analyse der Ist-Situation und Aufstellung eines Gesamtkonzeptes für städtische Kultureinrichtungen

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Thema:

Interfraktioneller Antrag Grüne, FDP, KAL:

Analyse der Ist-Situation und Aufstellung eines Gesamtkonzeptes für städtische Kultureinrichtungen

Antrag:

1.    Der Gemeinderat befürwortet eine räumliche Umorganisation der städtischen Kultur- und Bildungseinrichtungen Stadtmuseum, Stadtbibliothek, und KONS sowie des Literaturmuseums / Literarische Gesellschaft und des Verkehrsmuseums mit den Zielen einer neuen Schwerpunktbildung: Haus der Literatur/Mediathek, Haus der Geschichte und des politischen Diskurses, Haus der Jugendmusik (KONS). Eine geeignete Wechselausstellungsfläche ist Bestandteil dieser Neukonzeption.
2.    Die Stadtverwaltung untersucht die Eignung der Gebäude Prinz-Max-Palais, Ständehaus, Gartenhalle und Hauptfeuerwache für eine solche Neukonzeption inklusive eines eventuellen Neubaus an geeigneter Stelle, eines möglichen (Teil-)Abrisses der Gartenhalle und Vorschlägen für den Umgang mit frei werdenden Gebäuden. Das „Steiner-Gutachten“ dient als Basis.
3.    Klare Maßgabe für Neukonzeption und räumliche Umorganisation ist eine Senkung der laufenden Kosten (Betrieb, Energie etc.) bei verbesserter Eignung für die Nutzer.
4.    Die Vorlage einer ersten Grobanalyse sollte im Herbst erfolgen. Direkt danach wird der Gemeinderat als erstes eine Variante der zukünftigen Unterbringung des Badischen Konservatoriums auswählen und vertieft planen lassen.
5.    Spätestens im Jahr 2015 muss ein klares Startsignal für das Karlsruher Stadtmuseum der Zukunft gesetzt werden.

Sachverhalt / Begründung:

Die Orte vieler stadteigener Kultur- und Bildungseinrichtungen sind nicht durch die besondere Eignung des jeweiligen Gebäudes für den jeweiligen Zweck, sondern durch eine historisch gewachsene Situation gekennzeichnet. Positive Ausnahmen sind Städtische Galerie und Stadtbibliothek im Ständehaus. Aber schon bei der Stadtbibliothek gibt es Grenzen: Für eine Entwicklung zur Mediathek für Jugendliche und Erwachsene fehlt der Raum; eine Integration des themennahen Literaturmuseums/Literarische Gesellschaft zu einem Haus der Literatur ist noch weniger möglich. Stattdessen sitzt die Jugendbibliothek räumlich getrennt in umgebauten Räumen des Prinz-Max-Palais, die sanierungsbedürftig sind.

Weitere Ausgangslage:
•    Die Raumprobleme und Sanierungsbedürftigkeit des Stadtmuseums sind bekannt. Die ungünstige Lage im ersten Obergeschoss des Prinz-Max-Palais entspricht nicht der Bedeutung der Institution.
•    Das mit der Stadtgeschichte eng verbundene Verkehrsmuseum hat kei-ne geeigneten Räumlichkeiten für interessante Wechselausstellungen.
•    Da zum Stadtgeburtstag leider kein angemessenes Stadtmuseum zur Verfügung steht, muss zumindest in 2015 ein klares Startsignal für ein zukunftsweisendes Konzept gegeben werden.
•    Der Wunsch des KONS nach einem gemeinsamen Standort besteht seit Jahren. Die Suche wird derzeit fälschlicherweise auf die Gartenhalle beschränkt. Ein Schnellschuss mit langfristigen Folgen droht. Die aktuelle Machbarkeitsstudie und deren kritische Bewertung durch das HGW und die SPC zeigen Probleme, die verschiedene Stadträtinnen und Stadträte schon vorher vermuteten: künstliche Beleuchtung in vielen Unterrichts-räumen, teure Klimatisierung, hohe Betriebskosten, Verlust der Garten-halle für Ausstellungszwecke (nicht nur der KMK). Eine Betrachtung nur aus dem Blickwinkel eines Restbuchwerts führt nicht zu optimalen Ergebnissen: weder für die Nutzer, noch für das Ensemble der Hallen am Festplatz.
•    Mittelfristig ändert sich die Nutzung der Hauptfeuerwache.

Bei verschiedenen Anlässen, unter anderem bei Klausursitzungen des Kulturausschusses, wurde vor diesem Hintergrund von Sachverständigen und aus den Reihen des Gemeinderats auf eine große Neukonzeption – auch angesichts der derzeit teuren „Bespielung“ nur halb geeigneter Räumlichkeiten – hingewiesen. Dieser Wunsch hat bisher nicht erkennbar zu einem proaktiven Handeln der Verwaltung geführt

 

 

Unterzeichnet von:

Bettina Lisbach, Dr. Ute Leidig, Anne Segor, Dr. Dorothea Polle-Holl (GRÜNE)

Rita Fromm, Tom Hoyem     und Fraktion (FDP)

Lüppo Cramer, Dr. Eberhard Fischer (KAL)

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