Die KAL fordert in ihrem Antrag vom 13. Dezember einen Kostenrahmen für einen schrittweisen Umbau des Wildparkstadions, um sowohl den berechtigten Erwartungen des Steuerzahlers an eine kostenbewusste Haushaltsführung als auch den Erwartungen der Fans des KSC Rechnung zu tragen.
Die Finanzierung eines Profistadions durch eine Kommune für einen gewerblichen Nutzer ist nur akzeptabel, wenn dieser (einzige) Nutzer die Kosten durch die Miete refinanziert.
Antrag vom 13. Dezember 2013 zu TOP 4 der GR-Sitzung v. 17.12.2013
Thema:
Kostenrahmen eines schrittweisen Umbaus des Wildparkstadions inklusive Verbesserung der Infrastruktur
Antrag
Die Stadt erstellt eine Kostenschätzung für einen Umbau des Wildparkstadions mit folgenden Bausteinen:
1. Schrittweiser Umbau des Wildparkstadions mit vorgefertigten Bauteilen in den Bauabschnitten
a) Südostkurve (neue Heimtribüne) – Beginn in Saisonpause 1
b) Nordwestkurve (neue Gästekurve u.a.) – Beginn in Saisonpause 2
c) Gegentribüne – Beginn in Saisonpause 3.
Zielvorgabe der Planung: kostengünstige Bauweise; Anschluss der neuen Tribünen an die Haupttribüne berücksichtigen; Wünsche der Fans einbeziehen (steil, dicht am Spielfeld etc.); alle Tribünen überdacht; Versorgung des Stadions inkl. Rasenheizung mit Fernwärme.
2. „Verbesserung der Sicherheit“: Verlegung des Gästeblockes nach Nordwesten, Gäste(bus)parkplätze direkt dahinter etc.
3. Bau einer einfachen Parkpalette auf dem Birkenparkplatz.
4. Verlegung von Trainingsplätzen weitestgehend ohne Errichtung neuer Plätze, dafür unter Einbindung der anderen Vereine am Adenauerring.
Sachverhalt / Begründung:
Aktuell beläuft sich die Kostenschätzung für ein komplett neues Wildparkstadi-on auf 120 Millionen Euro. Diese Summe umfasst das Gebäude und Veränderungen der Infrastruktur. In diesem Betrag sind nicht enthalten:
• letzte Planungen im Auftrag der Stadt (Parkpalette für VIPs, Ausbau Platz 2 für Regionalliga, Neubau von Trainingsplätzen, …)
• die weiteren Wünsche des KSC im Wildpark (Tiefgarage für VIPs, Regionalliga-Stadion für 5.000 Zuschauer, Mehrzweckhalle, Internat, …).
Für den Gemeinderat und die Öffentlichkeit ist unklar, welche Miete der KSC in Zukunft bezahlen kann und will. Die Finanzierung eines Profistadions durch eine Kommune für einen gewerblichen Nutzer ist nur akzeptabel, wenn dieser (einzige) Nutzer die Kosten durch die Miete refinanziert. Für jedes neue von der öffentlichen Hand gebaute Stadion gilt als Mindestvorgabe bei der Mietberechnung: Unterhalt des Stadions (Rasenpflege, Reinigung, Energie, …) plus Zinsen für das Fremdkapital. Das bedeutet bei der derzeitigen Planung Mietsummen in mehrfacher Millionenhöhe. Der KSC hat bisher nicht erkennen lassen, ob er zumindest in der 1. Bundesliga zur Zahlung einer solchen Miete bereit und in der Lage ist. Der Verein zahlt heute nicht mal die weitaus günstigere Miete in Höhe von rund 300.000 Euro pro Jahr.
Um sowohl den berechtigten Erwartungen des Steuerzahlers an eine kostenbewusste Haushaltsführung als auch den Erwartungen der Fans des KSC Rechnung zu tragen, muss eine andere, deutlich kostengünstigere Planung erstellt werden: ein einfacher Umbau des Wildparkstadions in Bauabschnitten, verbunden mit einer Verbesserung der stadionspezifischen Infrastruktur (rollender und ruhender Verkehr; Sicherheit) bei vermindertem Aufwand. Fertigteile für den Bau der Tribünen und der Parkpaletten bieten sich an.
Zwei zentrale Aspekte gilt es zu beachten: Erstens sollten alle Zuschauer in Zukunft ein attraktiveres Umfeld bei erhöhter Sicherheit vorfinden. Zweitens sollten die Fans, die bisher auf der Gegentribüne abgerückt vom Spielfeld ihre Mannschaft angetrieben haben, in das Zentrum der Planung rücken.
Weitere Vorteile eines solchen Vorgehens in Bauabschnitten:
• Minimierung der Zuschauerverluste während der Umbauphasen; eventuell treten überhaupt keine Zuschauerverluste auf.
• Hohe Identifikation der Fans mit dem Projekt schon während der Bauphase.
• Spätere Erweiterbarkeit auf einen Totalumbau (Ersatz der heutigen Haupttribüne).
Vorgabe an die Planer: Erfüllung der zentralen Funktion „Fußballstadion für maximal 35.000 Zuschauer“. Auch in einer solchen neuen Arena wird die Miete für den KSC steigen – aber stufenweise und insgesamt deutlich geringer.
Die kostenträchtigen „Wünsche“ des KSC (siehe oben) muss der Verein selbst mit Hilfe von Geldgebern – etwa aus der regionalen Wirtschaft – finanzieren.
Unterzeichnet von:
Lüppo Cramer Margot Döring Dr. Eberhard Fischer