Es gibt nur EINE Kultur!
Und: Kultur braucht Raum!
Das ist eigentlich Konsens in diesem Haus und in den letzten Wochen und Monaten wurde auch entsprechend gehandelt. Stichwort: Proberäume, P8, Panorama e.V., etc.
Und nun, sah es bis gestern Abend so aus, dass große Teile des Gemeinderates offensichtlich billigend in Kauf nahmen, dass unser kulturelles Flagschiff auf Grund läuft.
Erinnern Sie sich wie wir im September 2017 alle von der Planung überzeugt waren und diesem großartigen Projekt und unserem Theater mit einem einstimmigen Beschluss den Rücken stärkten.
Zugegeben die Kostensteigerung ist ärgerlich, sie wurde uns aber vom Staatstheater und der Verwaltung plausibel und nachvollziehbar erklärt. Es gibt keine Sonderwünsche des Theaters, Vergrößerung des Raumprogrammes und so weiter. Alles ist auf Kante genäht.
Wir wollen ein hochprofessionelles Mehrspartenhaus mit Strahlkraft in die Region und darüber hinaus.
Endlich werden die Mitarbeiter:innen des Theaters dann wieder angemessene Arbeitsbedingungen haben. Außenstellen werden integriert und Synergien werden entstehen.
Neben der eigentlichen Sanierung ist das zugrunde liegende Konzept auch für die Stadtgesellschaft von unschätzbaren Wert.
Hier wird ein öffentlicher, nicht-kommerzieller Raum entstehen, der rund um die Uhr zugänglich ist. Im Herzen unserer Stadt. Hier wird es Raum für Ideen und Projekte der Bürger:innen geben.
Das Projekt ist sowohl in ökologischer Sicht und in gesellschaftlicher Sicht von großer Nachhaltigkeit und soll sich weiter in Richtung Klimaneutralität entwickeln.
Ihre Sorge um die städtischen Finanzen können wir akzeptieren. Aber operieren sie dann doch bitte mit den korrekten Zahlen, die den städtischen Haushalt auch belasten. Wir reden hier von 290 Mio. € verteilt über 12 Jahre.
Karlsruhe kann das!
Um was geht es also?
Es ist unstrittig, dass ein akuter Sanierungsbedarf vorliegt.
Es liegen ausgereifte Sanierungspläne vor.
Das Projektteam wurde neu und schlagkräftig aufgestellt.
Ein Nein zu den vorliegenden Sanierungsplänen wäre nicht zu Ende gedacht gewesen.
Sie stoppen möglicherweise die Sanierung und dann?
Wie umgehen mit dem ungenügenden Arbeitsschutz? Was ist mit dem Brandschutz? 3 Mio. € fließen jährlich in eine Flickschusterei um die Duldung der schlimmen Zustände durch die Behörden zu erhalten.
Was muten wir den Mitarbeiter:innen am Theater über die Jahre hin zu? Ihnen gebührt unser großer Dank, dass sie in Hoffnung auf bessere Arbeitsverhältnisse, die sie schon lange herbeisehen, diese Zustände ertragen und eine tolle Arbeit abliefern.
Gut, dass sich nun offensichtlich die Mehrheit besonnen hat.
Heute geht es um nichts weniger als die Frage: Wollen wir ein Staatstheater?
Ja oder Nein?
Meine Fraktion sagt ja.
Wir wollen den Menschen in Karlsruhe und der Region diesen kulturellen Leuchtturm nicht wegnehmen.
Sagen auch Sie JA,
nachfolgende Generationen werden uns die heutige Entscheidung pro Theater danken.
Vielen Dank