Pressemitteilung der Karlsruher Liste
Barrierefreies Spielen
KAL setzt sich für wohnortnahe inklusive Spielplätze ein
Die Karlsruher Liste (KAL) setzt sich mit einem Antrag für mehr inklusive Spielplätze mit barrierefreien Spielmodulen ein.
„Wir wollen frei zugängliche Spielmöglichkeiten für ALLE Kinder in all ihrer Unterschiedlichkeit im Stadtgebiet”, erklärt KAL-Stadtrat Lüppo Cramer die Intention des Antrags. Zwar gebe es in Karlsruhe ein umfangreiches Angebot an öffentlichen Spielplätzen. Für Kinder mit Behinderungen seien diese jedoch weitgehend nicht barrierefrei nutzbar. So könnten Bewegungsmodule von Kindern mit einer Körperbehinderung häufig nicht selbstständig bedient werden. Selbst spezielle Rollstuhlschaukeln eigneten sich nicht zum selbstständigen und vor allem nicht zum inklusiven Spiel. „Es ist wenig sinnvoll, ein Spielgerät für Kinder mit Behinderung aufzustellen, das dann in der Zugänglichkeit oder der Bedienung die Hilfe eines Erwachsenen erfordert”, beanstandet Cramer. So müsse zum Beispiel auch der Weg zu einer Rollstuhlschaukel rollstuhltauglich sein. Ein Untergrund aus Holzschnitzeln oder enge Zugänge erschwerten den Zugang zu Spielgeräten für Kinder im Rollstuhl oder mit Gehhilfen. Andere Kinder bräuchten hingegen spezielle Spielangebote, die Sinne wie das Fühlen, Hören oder Sehen ansprächen.
Dabei müsse nicht jeder Spielplatz alle Kinder gleichermaßen ansprechen. „Inklusion bedeutet für uns, dass jedes Kind ein öffentliches Spielangebot in der Nähe seines Wohnorts findet und dafür nicht weite Wege auf sich nehmen muss”, kommt KAL-Stadtrat Michael Haug zum Kern des Antrags. „Wir möchten, dass zukünftig bei jeder Neu- und Überplanung von Spielplätzen Inklusion mitgedacht und umgesetzt wird.”
Die beantragten Spielplatzkommunikationstafeln seien dabei eine sinnvolle Unterstützung beim Spielen. Sie beschrieben auf bildliche Art und Weise die Spielangebote und können von Kindern mit und ohne Behinderung verstanden werden.
Schließlich wollten alle Kinder – ob mit oder ohne Behinderung – spielen. „Das gemeinsame Spiel ist für alle Kinder wichtig”, weiß Haug und fragt weiter: “Wenn wir Berührungsängste und Barrieren in den Köpfen von kleinen und großen Menschen abbauen wollen – was eignet sich dann besser als ein gemeinsamer Raum mit Spielangeboten für alle?”