Redebeitrag von KAL-Stadtrat Michael ‘Mitch’ Haug zu TOP 14 der Gemeinderatssitzung vom 28. November 2023 “Energieleitplan mit integrierter kommunaler Wärmeplanung der Stadt Karlsruhe”
“Mit dem vorliegenden Energieleitplan liegen uns umfangreiche Daten vor, mit denen wir ermessen können, wie groß die Aufgabe ist, die vor uns liegt.
Als Beispiel seien die 9.666 Wohngebäude genannt, die einen extrem hohen Energiebedarf aufweisen. Das sind 21 Prozent der gesamten Wohnbebauung, die umfassend zu sanieren oder zu ersetzen sind. Wenn man die in Baden-Württemberg in den letzten Jahren erreichte Sanierungsrate von 1,6 Prozent ansetzt, würden wir alleine für diese Gebäude 14 Jahre benötigen. 70 Prozent der Wohngebäude sind zumindest teilweise zu sanieren – das wären dann weitere 44 Jahre. Das bedarf einer enormen Anstrengung.
Die strategische Planung als Startpunkt der Entwicklung kann noch nicht alle Details abarbeiten.
Im nächsten Schritt müssen jetzt aber konkrete Ziele mit einem Zeitplan hinterlegt werden: wann werden welche Ziele erreicht?
das heißt, wir wünschen und eine Verbindlichkeit im Energieleitplan. Dies darf kein symbolischer Akt sein.
Eine Roadmap für den Ausbau des Fernwärmenetzes liegt vor. So einen Zeitplan bedarf es jetzt auch für die Frage der Energiequellen. Denn: was passiert, wenn die MIRO oder Stora Enso als Wärmelieferanten wegfallen? Wir sehen Tiefengeothermie als zentrale Wärmequelle. Aber: Ist der geplante Ausbau der Tiefengeothermie ausreichend?
Auch hier müssen Zwischenziele festgelegt werden, mit denen das Ziel einer klimaneutralen Wärmeversorgung 2040 erreicht werden kann.
Eine Roadmap wünschen wir uns auch für die konkreten Maßnahmen im Energieleitplan. Denn aus unserer Sicht ist es dringend erforderlich, diese konkreten Maßnahmen sofort anzugehen.
Und: welche Lösungen gibt es für die Bereiche in der Kernstadt, die entweder nicht ans Fernwärmenetz angeschlossen werden können und aufgrund der Platzverhältnisse keine Installation von Wärmepumpen zulassen?
Aus unserer Sicht ist es nun dringend erforderlich diese Startmaßnahmen sofort anzugehen. Die Terminierung der Umsetzungspunkte ist vorzunehmen damit wir eine Erfolgskontrolle durchführen können. Auch wir wünschen uns, die von Ihnen, Herr Oberbürgermeister, zugesagte regelmäßige Berichterstattung im Umweltausschuss zum Fortschritt der Umsetzung.”