Gemeinden brauchen ihren Platz
Anfang der siebziger Jahre wurden in vielen deutschen Städten so auch in Karlsruhe, Moscheen in Hinterhöfen, Fabriketagen und Kellern eingerichtet.
Die soziale Basis dieser Arbeitermoscheen bildeten in der Regel Arbeitsmigranten aus der ländlichen Türkei.
In diesen Einrichtungen kam die Bedürfnislage der ersten Generation von Gastarbeitern zum Ausdruck. Es ging darum sich in der Fremde einzurichten.
Die Moscheen wurden zur Ersatzheimat für die ersten Gastarbeiter in der unwirtlichen Fremde und sie waren Orte an denen die Heimat sinnlich wiederhergestellt wurde.
Für die Gläubigen waren und sind Moscheen die Orte an denen die Normen und Werte an die nächste Generation weitervermittelt werden.
So werden die unterschiedlichsten Angebote für Kinder und Jugendliche gemacht. In der Diaspora haben sich Moscheen aber auch zu Orten der Frauen entwickelt, Orte die so in der türkischen Heimat nicht vorkamen.
Die Moscheen wurden aber sehr oft an nicht repräsentativen Orten angesiedelt, oft nahezu versteckt.
Heute haben die Gemeinden veränderte Erwartungen an ihre Moscheen, sie wollen raus aus den Hinterhöfen und Gewerbegebieten.
Die Karlsruher Liste setzt sich dafür ein, dass repräsentative Standorte für Moscheen in unserer Stadt zur Normalität werden. Moscheen sollten sichtbar werden und das städtische Bild mit prägen.
Wir möchten drei mögliche repräsentative Standorte nennen, an der B36 nahe des Mühlburger Bahnhofs, am Hirtenweg und an der Durlacher Allee.
Die Bernarduskirche steht am Durlacher Tor, die Lutherkirche am Gottesauer Platz. Wir können uns sehr gut vorstellen das an der Ecke Durlacher Allee und Tullastraße eine Moschee ihren Platz finden kann.
Die derzeitige Diskussion über das Moscheebauvorhaben zeigt das planerische Aspekte und die Interessen der Bürgerschaft berücksichtigt werden müssen.
Darum erwarten wir von der Stadtverwaltung, dass sie sich offensiv in den Prozess einbringt.