Redebeitrag von Stadtrat Michael Haug zu TOP 8 des Gemeinderats am 28.07.2020
Wir sind überzeugt, dass sich eine große Mehrheit der Menschen ein faires Wirtschaftssystem wünschen. Der zunehmend fehlende soziale Zusammenhalt in der Gesellschaft wird bemängelt und demnach die Notwendigkeit eines Wertewandels in Wirtschaft und Gesellschaft anerkannt. Wir sehen – ebenso wie die den Antrag stellenden Fraktionen – in der Erstellung von Gemeinwohl-Bilanzen ein geeignetes Mittel den genannten Anliegen Schub zu geben.
Deshalb unterstützen wir diesen Antrag.
Aus den vielfältigen Vorteilen und Argumenten für die Erstellung von Gemeinwohl-Bilanzen möchten wir 5 Punkte herausgreifen, die uns besonders wichtig erscheinen:
- Die Gemeinwohlökonomie bietet für Städte und Quartiere einen strategischen Rahmen im Transformationsprozess und dieser Prozess ist ja in Karlsruhe bereits voll im Gange um z.B. den Einsatz von Fairtrade Produkten zu nennen.
- Die Gemeinwohlökonomie gibt eine transparente Darstellung des kommunalen Engagements für Nachhaltigkeit, sowohl in ökologischer Hinsicht als auch sozial und ökonomisch.
- Für viele junge Mitarbeiter*innen ist Nachhaltigkeit ein gewichtiges Argument bei der Stellenauswahl und der Gestaltung des persönlichen Lebens. Dadurch wird die Stadt noch attraktiver als Arbeitgeberin für Bewerberinnen und Bewerber.
- Die Gemeinwohlprüfung von Großprojekten kann langfristig ökonomische Vorteile für die Stadt haben.
- Und zuletzt kann die Stadt lokalen Unternehmen Unterstützung anbieten und als Vorbild dienen.
Wir stimmen dem also vorliegenden Antrag zu.
Vielen Dank.