Karlsruher Liste recherchiert wegen der Polizeiaktion mit KSC-Fans am 14. März:
Lüppo Cramer sieht Polizeieinsatz im Hardtwald kritisch
KAL-Fraktionsvorsitzender will Klärung von Polizeipräsidentin Hildegard Gerecke
Nachdem die Polizei am vergangenen Samstag KSC-Fans auf dem Weg vom Fanprojekt zum Wildparkstadion abfing, hat Lüppo Cramer, Fraktionsvorsitzender der Karlsruher Liste im Gemeinderat, jetzt einen Brief an Polizeipräsidentin Hilde-gard Gerecke geschrieben. Cramer erfuhr von der Polizeiaktion bereits am Sonntag aus dem Fan-Talk im Internet. Am Montag bestätigten dann Medienberichte, dass die zum Teil jugendlichen Fans in Begleitung ihrer städtischen Fanbetreuer bei einer getarnten Polizeiaktion im Hardtwald erkennungsdienstlich behandelt wurden.
Cramer will von der Polizeipräsidentin wissen, welche konkreten Verdachtsmomente gegen welche Personen zu dem Einsatz führten. Er schreibt: „Daher bitte ich Sie, mich über die Hintergründe der Festnahmen und Videoaufnahmen sowie das getarnte Vorgehen zu informieren.“ Das Mitglied des KSC-Verwaltungsrates fordert Gerecke zu einer differenzierten Betrachtung des Problemkreises „Gewalt und Fußball“ auf: „Wir müssen so genannte Fans, die dem Fußball schaden, von den Fans unterscheiden, die mit ihrem Team durch dick und dünn gehen, und die nur eines im Sinn haben: Unterstützung der Mannschaft und Spaß am Spiel.“ Vor, während und nach dem Spiel am Samstag gegen Arminia Bielefeld lief bekanntlich alles friedlich ab.
Cramer will auch auf die Mitarbeiter des Fan-Projekts zugehen, um deren Darstellung der Vorfälle zu hören. Seine kritische Haltung zur Polizeitaktik hat Gründe. Denn beim Spiel des KSC in der Hinrunde gegen den VfB Stuttgart hatte die Polizei Stuttgart zuerst Übergriffe von KSC-Fans gemeldet. Später stellte sich heraus, dass friedliche KSC-Fans von der Reiterstaffel der Polizei bedrängt und gefährdet worden waren: „Die damaligen Vorwürfe gegen Polizeibeamte eines nicht akzeptablen Vorgehens sind meines Wissens bis heute nicht ausgeräumt. Ich bitte Sie auch in diesem Fall um eine möglichst baldige Information“, führt Cramer in seinem Brief weiter aus.