< 15. Januar 2014 > KAL kritisiert Karlsruher CDU und FDP / KAL wollte Papiertonne zusätzlich zur Wertstofftonne nicht
Der Beschluss des Gemeinderats aus dem Dezember, ein Konzept für eine Papiertonne in Karlsruhe zu entwickeln, beruht auf den Vorgaben des Kreislaufwirtschaftsgesetzes. „Diese Vorgaben für die Abfallentsorgung hat die alte schwarz-gelbe Bundesregierung geändert, so dass ab 2015 Wertstoffe wie Plastik oder Metall nicht mehr gemischt mit Papier gesammelt werden dürfen“, stellt Stadtrat Dr. Eberhard Fischer, umweltpolitischer Sprecher der KAL-Fraktion fest. „Die CDU-Fraktion in Karlsruhe stiehlt sich aus ihrer Parteiverantwortung, wenn sie jetzt die Umsetzung dieser Vorgaben kritisiert. Wir bei der Karlsruher Liste wollten die eigene Papiertonne nicht, haben uns monatelang gewehrt bis klar war: nicht aufzuhalten. CDU und FDP sollten zu den von ihren Bundespolitikern eingebrockten Gesetzesbeschlüssen stehen und jetzt konstruktiv helfen, dass die Wertstofftonne in Karlsruhe weiterhin funktioniert.“
Hauptproblem aus Sicht der KAL ist die zukünftige Leerung alle vier Wochen, wie im Rohkonzept des Amts für Abfallwirtschaft (AfA) vorgesehen. Das ließe die Tonnen mit dem roten Deckel überquellen. Bei dem Beschluss im Gemeinderat machten der zuständige Bürgermeister Klaus Stapf und die Fraktionen aber deutlich, dass an dem Konzept noch gefeilt werden muss. „Genau damit hat die Mehrheit im Gemeinderat die Verwaltung beauftragt!“, so Fischer. Kernaufgabe aus seiner Sicht: die Häufigkeit der Leerung anpassen.
Fischer kennt das aus dem eigenem Haushalt: „Wir sammeln schon immer Papier getrennt für die Vereinssammlungen. Trotzdem ist die Wertstofftonne alle 14 Tage mit dem ganzen Verpackungskram voll.“ Die Einbindung der Vereine in die Altpapiersammlung wird es auf jeden Fall weiter geben. Das hat der Gemeinderat beschlossen. Jeder Grundstücksbesitzer kann sich zudem von der Papiertonne befreien lassen.
Papiertonnen gibt es übrigens in den meisten Städten – nur Wertstofftonnen nicht. „Der Karlsruher Sonderweg ‚Wertstofftonne statt gelber Sack’ war bisher kein Problem, sondern brachte Vorteile für die Nutzer und für die Umwelt“, erinnert Fischer an die seit vielen Jahren übliche Praxis. „Jetzt aber sind die Städte mit dem gelben Sack in einem Punkt im Vorteil: Da gibt’s nur drei unterschiedliche Tonnen im Hof!“