<11. Oktober 2013 / MD> Beitrag in der StadtZeitung (Seite der Fraktionen)
Mit unserem Antrag zu Gebärdendolmetschern bei öffentlichen Veranstaltungen der Stadt sind wir nicht nur beim Beirat für Menschen mit Behinderungen, sondern auch beim Stadt- und Kreisverband der Hörgeschädigten auf großes Interesse gestoßen. Bei einem Gespräch im Gehörlosenzentrum in Daxlanden wurden uns die Probleme von älteren hörgeschädigten Menschen beim Ein- und Ausstieg an nicht barrierefreien Haltestellen der VBK geschildert: Aufgrund von Gleichgewichtsstörungen durch die Hörschädigung besteht Sturzgefahr beim Verlassen der Straßenbahn.
Wenn die Angst vor einem Sturz dazu führt, dass dieser Personenkreis keine öffentlichen Verkehrsmittel mehr nutzt und nicht an den Angeboten des Gehörlosenzentrums teilnehmen kann, bedeutet das einen weiteren Schritt in die Isolation. Wir haben deshalb an die VBK geschrieben mit der Bitte, die Haltestellen nahe des Gehörlosenzentrums schnellstmöglich barrierefrei zu gestalten. Bei einem Gespräch mit Vertretern der Verkehrsbetriebe Karlsruhe und dem Gehörlosenverband erfuhren die anwesenden Mitglieder des Gemeinderats, dass es bereits Überlegungen zur Umgestaltung der Linienführung der Tram verbunden mit barrierefrei gestalteten Haltestellen in Daxlanden gibt – frühestens ab 2016.
Das dauert uns zu lang. Denn auch die Bewohnerinnen und Bewohner des neuen Seniorenzentrums in Daxlanden brauchen eine barrierefreie Haltestelle, um von ihrem neuen Wohnort zum Einkaufen, zu Ärzten, Apotheken und Sparkassen zu kommen! Hier sind wir Stadträtinnen und Stadträte gefordert, mit den Verkehrsbetrieben über Prioritäten zu sprechen – im Sinne der Betroffenen und nicht nur in Daxlanden.