Rede von Michael Haug zu TOP 11, GR 20.02.2018, Geschwisterkindermäßigung für Kinder unter 3 Jahren
Anrede,
Eigentlich könnten wir sagen: vielen Dank an die Verwaltung für die positive Antwort auf unseren Antrag und auf den Antrag der SPD.
Aber:
Die Antwort heißt auch: wartet bitte bis zum nächsten Doppelhaushalt und ab nächstem Jahr können Eltern dann eine Ermäßigung bzw. Erstattung der Beiträge für ihr Kind in einer Betreuung der Kindertagespflege erhalten.
Das ist uns zu aber spät.
Denn:
Eigentlich hätte dieser Antrag – und die Antwort schon vor Jahren auf der Tagesordnung stehen müssen. Als nämlich immer deutlicher wurde, dass eine Sparmaßnahme im Bereich Kinderbetreuung nicht zielführend ist
– und auch nicht notwendig, weil die erforderlichen Finanzmittel da sind!
Wenn Eltern ihr Kind erst in eine Kindertagespflegestelle geben und dann nach einem Jahr doch einen Platz in der Kita angeboten bekommen, wechseln sie natürlich
– weil das für sie finanziell besser ist. Aber nicht für das Kind!
Familien sind damit genötigt zwischen finanziellen Zwängen und dem Besten für das jeweilige Kind zu entscheiden.
Was das konkret heißt,
zu sehen wie groß die Umstellung für ein kleines Kind ist, von einer kleinen Tagespflegestelle in eine Kitagruppe zu wechseln hat eine Bekannte im letzten Sommer miterlebt. Und das Kind war bereits drei Jahre alt.
Wie groß muss dann die Umstellung sein für ein Kind, das im zweiten Lebensjahr in einer kleinen Gruppe zuhause ist, dann im dritten Lebensjahr in eine größere Kitagruppe wechselt und mit drei Jahren den dritten Wechsel in eine Kindergartengruppe hat.
Bis zur Schule hat es damit wahrscheinlich viermal die Bezugsgruppe gewechselt.
Und das ist sicher nicht förderlich für die kindliche Entwicklung.
Sie sprechen in Ihrer Antwort von „Ungleichbehandlung in Bezug auf die Kindertagespflege“ und teilen unsere Einschätzung, dass sich „vorzeitige, oft rasch erfolgte Wechsel“ nachteilig auf die Entwicklung des Kindes auswirken.
Diese Schieflage sollte schnellstmöglich beseitigt werden!
Abstimmung im Gemeinderat: die Anträge von KULT, SPD und Grünen zu Geschwisterkindermäßigung werden abgestimmt – das ganze Haus ist für eine Umsetzung ab September 2018. Damit hat die KAL/KULT-Fraktion erreicht, dass eine schnelle Lösung gefunden wird.