Sicherer Hafen Karlsruhe

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Die KAL setzt sich in einem Brief an den OB für Karlsruhe als “Sicheren Hafen” ein:

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Dr. Mentrup,

um die Abschottung Europas werden innerhalb der Europäischen Union politische Machtkämpfe geführt.
Als Folge davon sterben täglich Menschen auf dem Mittelmeer.

Dies ist unerträglich und widerspricht jeglicher Form der Humanität.

Viele Menschen wollten dem Treiben der internationalen Politik nicht mehr tatenlos zusehen. Die Irrfahrt
der „Lifeline“ brachte für sie das Fass zum Überlaufen. Zivilgesellschaftliche Gruppen riefen Anfang Juli in
Berlin die Organisation „Seebrücke“ ins Leben. Seitdem demonstrieren Tausende in Deutschland, die sich
mit den Folgen der europäischen Flüchtlingspolitik und der humanitären Katastrophe auf dem Mittelmeer
nicht einverstanden erklären.

Mittlerweile ist die Bewegung auch in Karlsruhe angekommen. In „orange“, der Farbe der
Seerettungswesten, drücken die Menschen ihre Solidarität mit den Flüchtlingen aus und wehren sich
gegen die Diffamierung der Retter als Schlepper. Die Städte Düsseldorf, Köln und Bonn sind bereit,
Flüchtlinge aufzunehmen und haben ihre Städte zu „sicheren Häfen“ erklärt.

Sehr geehrter Herr Dr. Mentrup, Sie sind in der Vergangenheit als Oberbürgermeister der Stadt Karlsruhe
rassistischer Hetze konsequent begegnet und haben auf Toleranz, Vielfalt und Humanität gesetzt. Dabei
sind Ihnen die Karlsruher Bürgerinnen und Bürger gefolgt. Das Engagement der Karlsruher
Zivilgesellschaft in den Jahren 2015 und 2016 war ein starkes Zeichen der Solidarität und
Mitmenschlichkeit. In Karlsruhe waren die Geflüchteten willkommen.

Folgen wir dem guten Beispiel der Städte Düsseldorf, Köln und Bonn und erklären Karlsruhe zu einem
sicheren Hafen.

Mit freundlichen Grüßen

Margot Döring, Michael Haug, Lüppo Cramer

Foto: Flyer Seebrücke Karlsruhe
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