Stuttgarter Straße – Informationen zum Baufortschritt für die Bevölkerung

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Die KAL fragte an:

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Dr. Mentrup,

das Bauvorhaben an der Stuttgarter Straße mit der Verlagerung der Sportstätten der ESG und der Schaffung neuer Kleingärten scheint in den Augen der Bevölkerung zum Stillstand gekommen zu sein. Vermehrt erhalten wir Nachfragen, wann dort welche Maßnahmen ergriffen werden, warum Teile des Geländes geräumt sind und an anderer Stelle noch Gärten stehen.

Für Anwohner:innen und Bürger:innen, nicht nur der Südstadt, fehlt es an Informationen, welche Maßnahmen an der Stuttgarter Straße aktuell umgesetzt werden und wie die Planungen bis zur Fertigstellung aussehen.

Wir bitten Sie deshalb um eine Art „Informationsinitiative“ zur Stuttgarter Straße. Mit Informationstafeln an Ort und Stelle und einem transparent aufgearbeiteten Online-Angebot mit Zeitschiene und Darstellung der Maßnahmen könnten die Fragen der Bürger:innen geklärt und der zunehmenden Unzufriedenheit über den Fortgang des Bauvorhabens entgegengewirkt werden.

Zudem bitten wir darum, auch den Gemeinderat zeitnah mit Informationen zu versorgen, so dass die Fraktionen entsprechende Anfragen aus der Bürgerschaft sachkundig beantworten können.

Mit freundlichen Grüßen

Lüppo Cramer und Michael Haug, Stadträte der Karlsruher Liste

Hier nun die Antwort des Oberbürgermeisters:

Bebauungsplan südlich Stuttgarter Straße – aktueller Sachstand

Auf dem Gesamtareal südlich der Stuttgarter Straße sollen bis zum Jahr 2027 ein neues Vereinsgelände für die ESG Frankonia sowie eine neue Kleingartenanlage entstehen. Die ersten Vorarbeiten dazu sind erfolgt.

Für diese Gesamtmaßnahme „Städtebauliche Neuordnung südlich der Stuttgarter Straße zwischen Mittelbruchstraße und Zimmerstraße“ hatte der Karlsruher Gemeinderat am 18. Februar 2020 nach Vorberatungen im Haupt- und Planungsausschuss „grünes Licht“ gegeben.

Bei dem Gesamtprojekt handelt es sich um ein sehr komplexes Vorhaben, da neben artenschutz-rechtlichen Belangen auch das Bodenmanagement und die Kampfmittelthematik mit bestimmten Vorgaben und Abhängigkeiten den Gesamtterminplan prägen. Daher gibt es immer Zeiträume, in denen erkennbare Aktivitäten vor Ort und Verwaltungsaktivitäten sich abwechseln.

Der Baufortschritt ist daher nicht immer erkennbar, aber dennoch geht es an der Stuttgarter Straße voran.


Was ist bislang geschehen?
Auf den beiden Bauabschnitten 1 und 2 wurden die Kleingärten abgeräumt und die Flächen für die kommenden Arbeiten zum Boden- und Kampfmittelmanagement vorbereitet. Reptilienschutzzäune und regelmäßige Mahd schützen die abgeräumten Bauabschnitte und den stillgelegten Bahndamm vor der erneuten Ansiedlung der Eidechsen. Die Arbeiten erfolgten immer wieder in Etappen, da bestimmte Bautätigkeiten nur innerhalb definierter Baufenster erfolgen können. Das wird auch in Zukunft so sein. Bauabschnitt 3 wird aktuell noch als Kleingartenanlage bewirtschaftet.


Was geschieht aktuell?
Die Ingenieurleistungen für die Durchführung des Bodenmanagements wurden im Januar 2021 an ein Ingenieurbüro vergeben. Dieses erstellte eine Ausführungsplanung, die seit Juni 2021 vorliegt. Nun erfolgt am 29. Juli 2021 die Veröffentlichung der europaweiten Ausschreibung. Daher wird auf den beiden Bauabschnitten 1 und 2 in diesem Jahr keine größere Bauaktivität stattfinden.


In den Jahren 2022 und 2023 wird das Baugeschehen wieder vor Ort einsetzen, da dann die Umsetzung des Boden- und Kampfmittelmanagements parallel für die Bauabschnitte 1 und 2 geplant ist. Zunächst soll mit dem teilweisen Abtrag des stillgelegten Bahndamms und der Auffüllung im Südosten des Plangebietes gestartet werden. Parallel wird derzeit am Auslegungsbeschluss für den Bebauungsplan gearbeitet.


Die vertiefende Planung brachte neue Erkenntnisse und erforderte eine Anpassung der Bebauungsplanung. Der Auslegungsbeschluss wird für Herbst 2021 und der Satzungsbeschluss für Frühjahr 2022 angestrebt. Derzeit werden die aktualisierten Gutachten wie Umweltbericht und Fachbeitrag Artenschutz in den Bebauungsplan-Entwurf eingearbeitet.

Die Aktualisierungen wurden erforderlich, weil ein neues Eidechsen-Umsetzungs-Konzept entwickelt und mit dem Regierungspräsidium abgestimmt werden musste. Das ursprüngliche Konzept von 2018 war von geringeren zeitlichen Aufwänden für die Umsetzung des Boden- und Kampfmittelmanagements ausgegangen. Infolge der Erkenntnisse aus der vertieften Planung müssen die Tiere nun länger auf anderen Flächen untergebracht werden, was sich auf die Besatzungsdichte und damit Flächenerfordernisse auswirkt.

Ausblick
Parallel zur Umsetzung des Boden- und Kampfmittelmanagements erfolgen im Jahr 2023 die Planungen und Ausschreibungen zum Sportvereinsheim mit Tennishalle und der neuen Kleingartenanlage.

Weitere Meilensteine des Gesamtprojektes:
– Ende 2025 Fertigstellung der Tennisanlage inkl. Sportvereinsheim und Umzug der Tennisabteilung der ESG Frankonia (Bauabschnitt 1). Die frei gewordene Fläche steht zur Vervollständigung des Stadtparks Südost zur Verfügung.
– Sommer 2024 Fertigstellung der Kleingartenanlage (Bauabschnitt 2). Nach einer Entwicklungsperiode können dann im Frühjahr 2025 die Eidechsen aus den externen Lebensräumen und aus dem Bauabschnitt 3 einziehen.
– Sommer 2027 Abschluss der Gesamtmaßnahme nach Fertigstellung der Vereinsport-anlagen und Stellplätze (Bauabschnitt 3). Der Umzug der ESG Frankonia kann abgeschlossen werden.

Die Flächen an der Durlacher Allee können städtebaulich entwickelt werden.

gez.

Der Oberbürgermeister

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