Aus der österreichischen Ferne fällt der Blick milder auf KA. In Graz ist es noch wärmer als in Karlsruhe und ein Blick in die hiesige Tagsezeitung beweist: Wir sind in KA nicht besonders provinziell, was Kommunalpolitik und Geschwindigkeit von Entscheidungen betrifft.
Vor allem aber – und das sei allen gesagt, die die K’her Haushaltspolitik kritisieren (ohne in der Regel die Details zu kennen oder sich die Mühe zu machen, diese Details kennenzulernen): Hier in Graz hat man zyklisch Geld ausgegeben. Ohne Finanzcontrolling. Deshalb hat zum Beispiel das Kulturhauptstadtsjahr viel mehr gekostet als budgetiert und hat eine Riesenlücke im Stadtsäckel hinterlassen.
In KA investiert man antizyklisch, zumindest soweit die Karlsruher Liste dies beeinflussen kann, und außerdem mit langfristiger Wertschaffung. Dies gilt auch für die Kombilösung, egal wie man persönlich zu dieser Lösung des Erfolgsproblems unserer Straßenbahn stehen mag.
Dies gilt selbst für die Neue Messe, die zwar in ihrer Größe (eine Halle zu viel)und ohne Landesmessenstatus ein Fehler war, die aber natürlich mit ihrer Ausstrahlung das Image von Karlsruhe und mit ihren Veranstaltungen die Wirtschaft in KA stärkt. Und dies gilt für die andauernde Sanierung städtischer Gebäude, insbesondere der Schulen und Kitas.
Wer also in KA meckert, der soll nach Graz gehen. Dort findet er schlechtere Infrastruktur. In vielen deutschen Städten noch viel schlechtere. Aber ich schreibe halt mal live aus der südösterreichischen Wärme – deshalb, Graz möge dies verzeihen, dieses Beispiel.