Am falschen Ende gespart: Kinder- und Jugendhaus (KJH) Südstadt braucht dringend Neubau

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Mittel für lang versprochenen Neubau müssen im nächsten Doppelhaushalt eingestellt werden – Kinder- und Jugendliche brauchen sicheren Raum

Das Kinder- und Jugendhaus (KJH) Südstadt liegt mitten im Stadtteil und ist ein beliebter Treffpunkt für Kinder- und Jugendliche aus der näheren und weiteren Umgebung. Das Team des KJH nimmt jede und jeden so auf, wie er oder sie kommt. Kinder und Jugendliche finden hier Raum zur Entfaltung und eine sichere Umgebung. „Hier wird Inklusion gelebt, vorhandene Barrieren sind keine Hindernisse zur Teilhabe. Und Barrieren gibt es im KJH zuhauf“, weiß Michaela Mannhardt, KAL-Aktive und Mutter zweier Kinder mit Behinderung, die gerne ihre Freizeit im KJH verbringen.
Stadtrat Lüppo Cramer, der selbst lange in der Südstadt gelebt hat, ergänzt: „Das Gebäude, in dem das KJH untergebracht ist, weist gravierende bauliche Mängel auf“. An den Wänden zeigten sich „mineralische Ausblühungen“, die eindringende Feuchtigkeit ins Gebäude lasse sich nicht regulieren. Barrierefreier Zugang in alle Bereiche des KJH sei nicht gegeben, obwohl hier Jugendliche mit Bewegungseinschränkungen tagtäglich viel Zeit verbrächten. Der Spielplatz direkt am Haus könne nicht mehr genutzt werden. „Alle diese Punkte führen dazu, dass auch die Stadtverwaltung längst erkannt hat, dass der Sanierungsbedarf letztlich einen Neubau rechtfertigt“, weiß Michael Haug, der für die KAL unter anderem im Bauausschuss des Gemeinderats sitzt.
Die Antworten auf zwei Anfragen der KAL zeigen auch: Die Entwurfsplanung für einen Neubau ist seit Dezember 2022 abgeschlossen, es gibt Gespräche über eine Ausweichstätte für die Bauzeit. Die KAL steht mit dem Stadtjugendausschuss, Träger des KJH, dazu im Austausch: „Mitarbeitende, Kinder und Jugendliche hofften auf ein baldiges Ende der miserablen Umstände“, weiß Cramer. „Und jetzt soll die Umsetzung des Bauvorhabens den städtischen Sparmaßnahmen zum Opfer fallen!“ Für den kommenden Doppelhaushalt wurden keine Gelder zur Umsetzung der Maßnahme eingestellt. Auch Haug zeigt sich enttäuscht: „Was für eine traurige Gleichgültigkeit gegenüber den Kindern und Jugendlichen und dem herausragenden Engagement des Teams im KJH Südstadt“.
Die KAL werde sich deshalb bei der Aufstellung des kommenden Doppelhaushalts dafür einsetzen, dass die nötigen Mittel für den Neubau des KJH eingestellt werden. Cramer und Haug bauen auf die Unterstützung der Kolleginnen und Kollegen im Stadtrat: „Die Kinder und Jugendlichen brauchen die neuen Räume. Und dafür brauchen sie den Gemeinderat.“

Hier könnt ihr unsere Anfragen zum Thema nachlesen:

https://karlsruher-liste.de/kinder-und-jugendzentrum-suedstadt-aktueller-stand-neubau/

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