KAL-Stadtrat Michael Haug und KAL-Aktive Sonja Döring wundern sich über die Entscheidung des KVV und fordern als Mitglieder der KULT-Fraktion einen lösungsorientierten Dialog zwischen KVV und Kitas. Mehr dazu in der Pressemitteilung der KULT-Fraktion:
„Miteinander eine Lösung finden“
Der Karlsruher Verkehrs Verbund (KVV) verbannt Krippenwagen aus seinen Bahnen. Das Unverständnis für dieses überraschende Verbot ist groß. Gerade mit Blick auf die bevorstehende Freiluftsaison, in der viele Kitas Ausflugsziele in der Stadt und Umgebung ansteuern. KULT-Stadtrat Michael Haug (KAL) sagt: „Wir wurden von der Entscheidung des KVV genauso überrascht wie Eltern und Kitas“. Er fordert einen lösungsorientierten Dialog zwischen KVV und Kitas.
„Wir können den Ärger der Kitas verstehen“, meint Haug, den in dieser Woche schon mehrfach Kitas und ratlose Eltern auf die Problematik angesprochen haben. Immerhin würde durch die neue Regelung der Bewegungsradius von Kleinkindern und ihren Betreuern immens eingeschränkt. „Aus Daxlanden, der Nordweststadt oder Durlach kommen Krippengruppen dann nicht mehr so einfach zum Zoo oder in den Schlossgarten“, bemerkt Stadtrat Uwe Lancier (Piraten), verkehrspolitischer Sprecher der KULT-Fraktion und VBK-Aufsichtsrat.
Zudem seien die Betroffenen über die Informationspolitik des KVV verwundert. Sonja Döring, KULT-Vertreterin im KVV-Aufsichtsrat, hätte sich ein transparentes Vorgehen im Vorfeld der Entscheidung gewünscht. Sie nahm dies zum Anlass, im Namen der Fraktion bei KVV-Geschäftsführer Dr. Pischon nach den Hintergründen der plötzlichen Entscheidung und einer möglichen Lösung des Problems zu fragen. „Wir sind überrascht, dass es gleich zu einem Verbot kommt“, fügt Lancier an, „und das so plötzlich“. Es sei kein Vorfall mit einem Krippenwagen in Bus oder Bahn bekannt.
KULT sieht auch die begrenzten Stellflächen in den Bahnen, kann die Argumentation des KVV aber nicht gänzlich nachvollziehen. Denn jede Art von Gehhilfe belaste die Kapazitäten in der Bahn: Rollatoren, Rollstühle, daneben die Fahrräder. Selbst stehende Fahrgäste verengten die Aus- und Zustiegszone. „Ein Verbot ist keine Lösung“, so Haug. Zudem sei das Argument, man solle bitte normale Kinderwagen gebrauchen, nicht durchdacht. „Der Vorschlag verkennt die Bedürfnisse und Kapazitäten jeder Kindereinrichtung“, hält Haug fest. Weder könnten Erzieher mehrere einzelne Kinderwagen schieben, noch würde das mehr Platz in der Bahn freimachen. „Das ist einfache Krippen-Mathematik: Sechs Kinder in einem Krippenwagen nehmen immer noch weniger Platz ein als sechs Kinderwagen“, rechnet Lancier vor. Tagesmütter und -väter seien besonders betroffen. Wenn nur eine Betreuungsperson zur Verfügung steht, gibt es keine Alternative zu einem großen Wagen. „Die Krippenwagen sind Gehhilfen“, meint Lancier. So sollte der KVV sie auch behandeln.