Antrag vom 14.06.2013 “Entwicklung eines Karlsruher Mietsystems für Fahrräder” (GR-Sitzung v. 24.9.2013)

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Thema:

Entwicklung eines Karlsruher Mietsystems für Fahrräder in Zusammenarbeit mit der VBK, den Stadtwerken Karlsruhe und anderen Partnern


Antrag

Die Stadt Karlsruhe und die Verkehrsbetriebe Karlsruhe prüfen die Entwicklung eines eigenen Mietsystems für Fahrräder (auch E-Bikes) und stellen das Ergebnis einer ersten Kosten- und Organisationsbetrachtung dem Gemeinderat und dem Aufsichtsrat der VBK vor. Die Stadtwerke Karlsruhe und andere städtische und private Partner werden an diesem stadteigenen Mietfahrradsystem beteiligt.

 
Sachverhalt / Begründung:

Seit Jahren prägen die Fahrräder von Call a Bike von April bis Oktober das Stadtbild. Vor allem Studierende und Besucher Karlsruhes nutzen das Angebot. Inzwischen fordert die Betreiberin Deutsche Bahn für Call a Bike aber deutlich mehr Geld von der Stadt. Wettbewerber sind ähnlich teuer. Aus die-sem Grund haben Vertreter von Stadtverwaltung und VBK zusammen mit interessierten Stadträten das Mietradsystem der Stadt Mainz besichtigt, das vom lokalen Verkehrsbetrieb (MVG) betrieben wird (siehe . Erstes Fazit: sehr interessant, aber nicht 1:1 zu übernehmen.

Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) empfiehlt seinen Mitglie-dern, sich mit dem Thema „Leihfahrräder“ zu beschäftigen: als Teil der Wegekette, die die Menschen täglich zurücklegen. Die Karlsruher Liste Fraktion sieht wie der VDV in Mieträdern einen zukünftig wichtigen Teil des Nahverkehrssystems; als individuelle Ergänzung zum Taktsystem von Bus und Bahn.

Die VBK, die Stadt und weitere Partner sollten daher prüfen, welcher Aufwand mit dem Aufbau eines eigenen Leihsystems verbunden wäre, mit welchen dauerhaften Kosten zu rechnen ist, welche Vorteile ein lokal basiertes System hat (etwa bei der Verknüpfung mit dem ÖPNV) und welches Organisations- und Infrastrukturmodell das am besten geeignete wäre.

Ein wichtigstes Kriterium für den Erfolg eines Leihfahrradsystems sieht die Karlsruher Liste darin, die Hauptzielgruppen ins Auge zu fassen und deren Ansprüche zu erfüllen. Das gesamte Angebot sollte Straßenbahn und Bus ergänzen, nicht in Konkurrenz auftreten. So sollte die Nutzung gerade dort gestärkt werden, wo das ÖPNV-Netz seine Schwächen hat, bspw. an den Endhaltestellen. Für ÖPNV-Kunden sollte die Nutzung günstiger sein.

Auch Elektro-Bikes, etwa für touristische Nutzer oder für anstrengende Wege, zwischen Kernstadt bzw. Durlach und den Bergdörfern, sollten zum zukünftigen Karlsruher Radleihsystem gehören. Die Stadtwerke könnten hierfür die Lade-Infrastruktur aufbauen und betreuen.

Eventuell lassen sich auch die Arbeitsförderungsbetriebe (mit einer dafür stark auszubauenden Radwerkstatt) und andere städtische Unternehmen in das Konzept integrieren. Private Partner (zum Beispiel Radhändler) sollten bei der Entwicklung der Konzeption angefragt und bei Interesse einbezogen werden.

Die Karlsruher Liste Fraktion

Unterzeichnet von:
 
Lüppo Cramer   Dr. Eberhard Fischer
    


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