Weinbrenners Erbe schützen, Denkmal sanieren
Die Karlsruher Liste (KAL) setzt sich mit einem Antrag dafür ein, das alte Brunnenhaus in Durlach denkmalgerecht zu sanieren. „Aktuell ist das von Friedrich Weinbrenner entworfene Gebäude in einem erbärmlichen Zustand“, weiß KALStadtrat Lüppo Cramer.
„Das Brunnenhaus an der Badener Straße / Ecke Marstallstraße ist ein wichtiges Zeugnis der Karlsruher Stadtgeschichte“, ist Cramer überzeugt. 1822–24 nach Plänen von Friedrich Weinbrenner errichtet, war das Quellhaus wichtiger Bestandteil der erneuerten Wasserversorgung der Residenz Karlsruhe. Unter einem monumentalen Tonnengewölbe sammelt sich noch heute in einem großen Becken Hangwasser des Geigerbergs. Ehemals speiste das dort gesammelte Wasser über eine von Johann Gottfried Tulla
berechnete gusseiserne Leitung entlang der Durlacher Allee die öffentlichen Brunnen auf dem Rondell-, Lidell- und Ludwigsplatz in Karlsruhe. Das Brunnenhaus lieferte weiter das Wasser für den Ludwigsbrunnen auf dem Marktplatz.
Momentan fristet das Brunnenhaus ein trauriges Dasein. Von Graffitis verunziert, verfällt es langsam. „Wir haben deshalb beantragt, die historische Bausubstanz zu erhalten, denkmalgerecht zu sanieren und das Brunnenhaus vor erneutem Vandalismus und Verschmutzung zu schützen”, konkretisiert Cramer den Antrag. Zudem begehre der Antrag, die historische Bedeutung des klassizistischen Gebäudes mit einer Hinweistafel zu verdeutlichen. „Wir bauen jetzt darauf, dass auch die Stadtverwaltung und der Gemeinderat den Wert dieses Denkmals anerkennen und das Erbe Weinbrenners auch bei einem Zweckbau erhalten möchten“, schließt Cramer zuversichtlich.