Austausch über kommunalpolitische Themen und Besichtigung des Stadtteils Vauban
Freiburg geht es bei vielen kommunalpolitischen Themen ganz ähnlich wie Karlsruhe. Diesen Eindruck gewann die Karlsruher Liste (KAL) am vergangenen Samstag bei einem Treffen mit der Kulturliste Freiburg. Die Wählervereinigung, die wie die KAL unabhängig von Parteien agiert und sich keinem politischen Lager angehörig fühlt, stellt im Freiburger Gemeinderat zwei Stadträte. Diese beiden haben sich mit fünf Stadträtinnen und Stadträten anderer Listenverbindungen zur Fraktion „Unabhängige Listen Freiburg“ zusammengeschlossen.
KAL-Stadtrat Lüppo Cramer hatte das Treffen aufgrund persönlicher Kontakte vermittelt. Im Fraktionszimmer, das direkt im gotischen Freiburger Rathaus liegt, begrüßte Atai Keller, langjähriger Stadtrat der Kulturliste, die Gruppe aus der Fächerstadt. Schnell ging es um den Stadionbau, bei dem in Freiburg der SC selbst Kapital in Höhe von mindestens 15 Millionen Euro einbringt, Landeszuschuss von 10 Millionen, bei Gesamtkosten für den Stadionbau von 70 Millionen. Rest des nötigen Kapitals aus Darlehen – die Stadt bringt das Grundstück ein. „Und der SC zahlt sowohl in der ersten wie der zweiten Liga mehr Pacht, als der KSC bei uns zahlen soll.“, sieht Margot Döring, KAL-Vorsitzende, weitere Vorteile des Freiburger Modells.“
Bei dem Gespräch wurde auch deutlich: Freiburg steht finanziell deutlich schlechter da als Karlsruhe. Merklich wird die Finanzlage zum Beispiel bei den Kulturbudgets, weshalb in der Zähringerstadt einige Einrichtungen und Projekte zu kämpfen haben. Dem Programm für den Freiburger Stadtgeburtstag droht die Luft gänzlich auszugehen. Hier konnte die KAL einige Tipps geben.
Vorbildlich erlebten die Besucher den Stadtteil Vauban, mit einer bunten Mischung aus studentischem Wohnen und architektonisch interessanten Eigentumswohnungen. Auch die sanierten Kasernengebäude fügen sich gelungen ins Stadtbild ein. „Mehr Baugruppen einbinden und klare Vorgaben für die Mietpreisbindung – das wünschen wir schon lange für Karlsruhe“, erklärt Stadtrat Cramer. Auch die weitgehend autofrei und mit viel Grün angelegten Straßen, fanden den Beifall der KAL. Geparkt wird im Wesentlichen in zwei Quartiersgaragen.
Zentrales Thema war das konfliktreiche Spannungsfeld zwischen Zuzug von immer mehr Einwohnern, Flächenschutz und Grenzen der Nachverdichtung. Dr. Brigitte von Savigny, die zweite Stadträtin der Kulturliste, beschrieb den Stadtteil Dietenbach, der in den nächsten Jahren auf der grünen Wiese wachsen soll. „Der Vergleich mit dem Neureut Süden drängt sich auf“, meint Margot Döring.
Das Kürzel der Kulturliste ist übrigens KULT – wie der Name der Fraktion im Karlsruher Gemeinderat, der die Karlsruher Liste angehört. KAL und KULT vereinbarten, sich schon im Herbst wieder zu treffen. Diesmal in Karlsruhe. Ein geplantes Thema: die Kommunalwahl 2019.