<ebi> Viel hilft viel. Meint der Volksmund. Und CDU-OB-Kandidat Ingo Wellenreuther glaubt’s offensichtlich auch: Kaum ein Laternenmast, kaum ein Straßenschild mehr ohne Wahlplakat. Ingo pur, Ingo mit Thema, Ingo mit Kind, Ingo mit Kanzlerin, Ingo mit Zeitung (zu letzterem weiter unten mehr). Gespannt, was noch kommt. Mein Eindruck allerdings: Masse statt Klasse. Masse Plakate, keine Klasse an Motiven. Masse Ingo, …
Versprechungen gibt’s von ihm auch die Masse, auf den Wahlkampfveranstaltungen. Nun ist das ja bei Wahlkämpfe(r)n üblich, aber die Demokratie leidet darunter: Niemand glaubt mehr dem Wort eines Politikers. Statt viel zu versprechen mal ein klasse Projekt tatsächlich durchziehen, das wär mal was. Aber in der Vergangenheit fiel er ja weder bei der Masse noch bei der Klasse seiner Vorschläge für KA auf – obwohl er schon 13 Jahre Stadtrat ist. Da hätte er ja eine Menge bewegen können.
Jetzt zu der Zeitung auf dem Plakat. Es gibt ja den FAZ-Spruch “hinter dieser Zeitung steckt immer ein kluger Kopf”. Da sieht man aber den Kopf nicht, sondern muss raten. Dieses Risiko wollte Super-Ingo offensichtlich nicht eingehen. Also quer gesetzt und die Zeitung vom Betrachter aus rechts neben sich in den Händen (dazu auch die Glosse “Plakatives” in den BNN vom 30. Oktober lesen). Immerhin richtig rum – wir erinnern uns an George W. Bush jr. bei 9/11? Aber da war es ja ein Kinderbuch, keine Zeitung.
Was mich irritiert, ist der Sinn von Ingos Poster “Einladung zum Stadtteilfrühstück”. Meine Meinung und Aufforderung an den CDU-MdB, KSC-Präsidenten, CDU-Kreisvorsitzenden und viele Ehrenämter Innehabenden: Weniger frühstücken, mehr schaffen. Denn wer regelmäßig zu spät kommt, während den Verstaltungen immer auf dem Handy rumtippt und regelmäßig früher geht (KAL-Jargon für dieses Verhalten: “wellenreuthern”), der gerät leicht in den Verdacht, nichts wirklich richtig zu machen. Wundert mich ohnehin, dass ein MdB morgens von 9 bis 11 Uhr ständig Zeit hat, auf Karlsruher Plätzen rumzuziehen und Kaffee zu trinken. Wann ist Ingo eigentlich mal in Berlin, wofür wir ihn ja aus Steuermitteln bezahlen? Hat mal jemand geprüft (müsste ja aus den Protokollen des Bundestags öffentlich sichtbar sein), wie oft der von den Karlsruher(inn)e(n) gewählte CDU-MdB an Sitzungen des Parlaments und seiner Ausschüsse teilgenommen hat?
Und einen Frühstücksdirektor brauchen wir als OB schon gar nicht! Sondern einen Schaffer und Macher, denn es gibt eine Masse Aufgaben. Aber dafür haben wir ja ab 1. März Frank Mentrup, den Wählerinnen und Wählern sei Dank.