Karlsruher Liste sieht sich bestätigt: KAL-Vorschlag einer kommunal finanzierten Ortsumfahrung von Hagsfeld endlich von Bund und Land anerkannt / Nordtangententunnel unter Hardtwald unrealistisch
Die Karlsruher Liste sieht sich in ihrem über zehn Jahre alten Vorschlag einer kommunal finanzierten „Südspange Hagsfeld“ zwischen Elfmorgenbruch- und Haid-und-Neu-Straße voll bestätigt: „Was wir seit 1996 mehrfach im Gemeinderat beantragt hatten, das komplette Modell inklusive Zuschüsse, wird jetzt endlich akzeptiert“, so Lüppo Cramer, KAL-Fraktionsvorsitzender. Das Regierungspräsidium hat in der jüngsten Sitzung der gemeinderätlichen Nordtangentenkommission eröffnet, dass dieser Abschnitt als „Bundesstraße innerhalb der Ortsdurchfahrt“ definiert werden könne. Die Stadt könne dort als Baulastträger selbst planen, Zuschüsse bei Bund und Land beantragen und bauen. Die Prüfung habe ergeben, dass diese Lösung sowohl in rechtlicher als auch finanzwirtschaftlicher Sicht grundsätzlich möglich sei.
Die KAL verweist erneut auf Verkehrsuntersuchung zur Nordtangente und zweiten Rheinbrücke aus dem Jahr 2008. Die Untersuchung von PTV im Auftrag der Stadt hatte 2008 ergeben, dass eine Nordtangente die Südtangente nahezu nicht entlastet. Diese eindeutige Prognose wurde in der Nordtangentenkommission anhand eines vertieften Gutachtens von PTV bestätigt. „Dieses Gutachten belegt, dass die Südspange allein schon Hagsfeld wesentlich entlastet“, macht KAL-Stadtrat Dr. Eberhard Fischer deutlich. „Wie kann dann der Bund weiterhin eine durchgängige Fernstraße mit eigener Rheinbrücke mitten durch Karlsruhe planen?“, kritisiert er.
Dass der Bund jetzt einen Tunnel durch den Hardtwald prüfen lässt, sei zum einen von den Kosten her völlig unrealistisch. Zum anderen plane der Bund aber weiterhin mit einer offenen Nordtangente zwischen den Wohngebieten, insbesondere zwischen Nordstadt, Heide und Neureut sowie nördlich Knielingens. „Das habe ich konkret nachgefragt“, so Fischer. „Rehe, Vögel und Spaziergänger will man also richtigerweise vor dem Auto schützen. Aber die Anwohner der Fernstraße sollen ruhig den Lärm ertragen“, wirft Fischer den Behörden vor. Aus diesem Grund sieht daher die KAL in einer Verlängerungsoption der Südspange Hagsfeld bis zur Theodor-Heuss-Allee eine „Nordtangente im Schafspelz“.