Stadt Karlsruhe – inklusive Arbeitgeberin

Veröffentlicht von

10. Februar 2023

Antrag

Die Stadtverwaltung schafft einen Stellenpool für Menschen, die während ihrer Ausbildung ein KoBV-Praktikum in einer städtischen Einrichtung, einem städtischen Amt absolviert haben.

Sofern eine Dienststelle, bei der dieses elfmonatige Praktikum absolviert wurde, den/die Praktikant:in als geeignet für eine dauerhafte Anstellung in dieser oder einer anderen Dienststelle sieht, kann über diesen Stellenpool unbürokratisch ein unbefristeter Arbeitsvertrag angeboten werden.

Sachverhalt / Begründung

In Baden-Württemberg wurde 2005 ein flächendeckendes Angebot für Schüler:innen mit einer wesentlichen Behinderung geschaffen. Das Angebot umfasst die Berufsvorbereitende Einrichtung (BVE) und die Kooperative berufliche Bildung und Vorbereitung auf den allgemeinen Arbeitsmarkt (KoBV).

Junge Menschen mit geistigen Behinderungen, die schulisch auf eine angelernte Tätigkeit auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt vorbereitet werden, können bei städtischen Dienststellen (Zoo, Stadtgärtnerei, Bauhof, Kitas etc.) ein elfmonatiges Praktikum mit intensiver Begleitung absolvieren. Nach Beendigung des Praktikums ist eine Übernahme in ein Beschäftigungsverhältnis jedoch meist nicht möglich. Obwohl sich der/ die Praktikant:in bewährt hat, scheitert eine Weiterbeschäftigung häufig an den spezifisch zugeschnittenen Stellenbeschreibungen der Dienststelle. Die KoBV-Praktikant:innen beweisen ihre Fähigkeiten aber häufig in Teilbereichen unterschiedlicher Stellenzuschreibungen. So passen ihre Kompetenzen nicht in die engen Anforderungsprofile, obwohl ihre Fähigkeiten andere Mitarbeitende unterstützen und entlasten.

Die Stadt Karlsruhe als große Arbeitgeberin mit vielfältigen Arbeitsangeboten sollte im eigenen Interesse und mit Blick auf eine sich verschärfende Situation auf dem Fachkräftearbeitsmarkt Praktikantinnen/Praktikanten, deren Fähigkeiten sich bewährt haben, eine Möglichkeit zur Weiterbeschäftigung bieten. Dabei sollte sich der Blick auf die Kompetenzen der Bewerber:innen konzentrieren.

Aktualisierung Mai 2023:

Nach Vorberatung im Personalausschuss wurde unser Antrag nochmal im Gemeinderat beraten. Wir freuen uns über die grundsätzlich positive Aufnahme und Unterstützung unseres Antrags durch die Stadtverwaltung und Fraktionen des Gemeinderats. Trotzdem bleibt noch ein langer Weg zu gehen. Die Zusage, halbjährlich im Personalausschuss über die Entwicklung der Stadt Karlsruhe als inklusive Arbeitgeberin zu berichten, wird das Thema immer wieder ins Bewusstsein rufen. Wir bleiben dran.

Bericht in der Stadtzeitung zu unserem Antrag: https://t1p.de/cpdvn

Beitrag teilen: