Stimmen aus dem Gemeinderat – Ist die Pandemie vorbei? Hilferufe der Kultur ernst nehmen

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Die Pandemie ist vorbei, die Krise überwunden! Oder nicht? Für viele Kulturbetriebe lautet die Antwort: leider nein. Obwohl Kulturveranstaltungen wieder uneingeschränkt stattfinden, zeigt sich: Die Folgen der Pandemie im Kulturbetrieb dauern an. Die Besucherzahlen erholen sich nicht, das Publikum ist zögerlich, viele Veranstaltungen werden nachgeholt, die Tickets sind bereits lange bezahlt. Und die nächste Krise ist schon da: Die Inflation trifft die Kulturbetriebe hart. Hohe Energiekosten und gestiegene Löhne belasten die Branche. Die freien Kulturträger in Karlsruhe senden deshalb einen deutlichen Hilferuf: Bleiben Zuschusserhöhungen aus, sind das reelle Kürzungen im Betrieb.

Die Kulturszene hat sich in den letzten Jahren hochsolidarisch mit den Stadtfinanzen gezeigt. In der letzten Sparrunde des städtischen Haushalts wurden Zuschusskürzungen im Gießkannenprinzip akzeptiert. In der Corona-Krise wurden mit beispiellosem Engagement erfolgreich Hilfen bei Bund und Land beantragt. Was dazu führte, dass der städtische Hilfsfonds für die Kultur bei weitem nicht ausgeschöpft wurde.

Jetzt müssen Stadt und Gemeinderat solidarisch mit der Kultur sein. Viele Kultureinrichtungen können nach Auslaufen der Hilfen ihre Kosten nicht decken. Schließungen stehen im Raum – mit dramatischen Folgen. Denn: Wer einmal zu macht, macht nicht wieder auf! Allein zur Bestandssicherung, um die Belastungen auszugleichen, braucht es dringend eine Dynamisierung der Zuschüsse im Kulturbereich. Wir haben viel investiert, damit die Kulturbetriebe die die Pandemie überstehen. Jetzt dürfen wir nicht aufhören zu unterstützen.

Michael Haug

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