- Über das Stadtgebiet Karlsruhe werden an ausgewiesenen Punkten Klimasensoren angebracht, die eine Echtzeitüberwachung von Wetter- und Klimadaten ermöglichen.
- Die Verwaltung stellt die Messdaten als Open-Source-Data auf dem Transparenzportal der Stadt bereit.
Sachverhalt / Begründung:
Die letzten Hitzesommer und Trockenperioden haben sehr deutlich gezeigt, dass die Folgen des Klimawandels auch und gerade in Karlsruhe deutlich zu spüren sind. Vergleichbar mit anderen Kommunen im Südwesten erwartet Karlsruhe einen deutlichen Anstieg von Hitzetagen und sogenannten „tropischen“ Nächten, in denen die Temperatur nicht unter 20°C fällt.
Um diese Entwicklung möglichst genau nachvollziehen zu können und besondere Hotspots ausfindig zu machen, sollen Klimasensoren, die eine engmaschige Echtzeitüberwachung von Wetter- und Klimadaten ermöglichen, über das ganze Stadtgebiet angebracht werden. So können punktgenau klimatische Entwicklungen innerhalb einzelner Stadtteile oder Straßenzüge erfasst werden. Somit ist auch eine lokal und an das örtliche Mikroklima angepasste Strategieentwicklung möglich, um die Auswirkung von Hitzeereignissen zumindest teilweise abzufangen.
Die Stadt Mannheim hat in Zusammenarbeit mit dem Unternehmen sMArt City Mannheim GmbH bereits ein solches Konzept zur Umsetzung gebracht. Eine ähnliche Strategie für das Stadtgebiet Karlsruhe wird im Zuge der Entwicklung Karlsruhes als „kluge Stadt“ für vorausschauendes Planen im Bereich Klimaanpassung notwendig sein. Die Zusammenführung der erhobenen Daten mit den Klimadaten des KIT und des Deutschen Wetterdienstes ist für ein weiterhin lebenswertes Karlsruhe von besonderer Bedeutung.
Die Klimadaten sollten als Open Source zur Verfügung gestellt werden, damit die Bürger ihre eigenen Schlüsse daraus ziehen können, aber damit auch Firmen Dienstleistungen auf Grundlage der Daten anbieten können.
Der Antrag war erfolgreich!
Aus der Stellungnahme der Verwaltung vom Januar 2023:
“Der Aufbau eines Klimasensoren-Netzwerks würde für die Stadt Karlsruhe von Nutzen sein.
Klimasensoren werden insbesondere bei der Umsetzung der Karlsruher Klimaanpassungsstrategie
einen wichtigen Beitrag leisten. Die Messdaten können z.B. für den Antrieb eines Stadtklimamodells
mit höherer Vorhersagequalität genutzt werden. Die aufbereiteten Messdaten werden eine
Informationsquelle für Bürger*innen sein, und die Rohdaten können von Interessierten auf dem
Transparenzportal der Stadt abgerufen werden.
Die Verwaltung empfiehlt, diesen Antrag weiter zu verfolgen. Die erforderlichen Mittel von 99.762,70
Euro werden 2023 aus vorhandenen und nicht genutzten Budgetmitteln des Sammelansatzes für das
Klimaschutzkonzept im Teilhaushalt des Umwelt- und Arbeitsschutzes bereitgestellt.”
Foto: Jährliche Temperaturstreife Karlsruhe 1876 bis 2022, Diagramm von Michael Salbeck