VBK muss Finanzen in den Blick nehmen

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In jetziger Situation Turmbergbahn verlängern – das geht gar nicht!

Denkpause: Kostengünstige Sanierung durchplanen

„Eine Verlängerung der Turmbergbahn bis zum Fuße des Turmbergs kann jetzt kein Thema mehr sein!“ Lüppo Cramer, Vorsitzender der Karlsruher Liste (KAL) Fraktion, verweist auf Medienberichte mit Aussagen von Ober­bürgermeister Frank Mentrup über einen weniger dichten Takt im Karlsruher Nahverkehr, um das Defizit der VBK einzudämmen. „Aktuell steht sogar zu lesen: drastische Ausdünnung der Fahrpläne von innerstädtischen Tram- und Buslinien, geänderte Linien, Abbau von Stellen!“

Gleichzeitig stellen OB und VBK nicht infrage, für den Ausbau einer Freizeitattraktion Millionen bereitzustellen, kritisiert Cramer. Er machte jüngst im Aufsichtsrat der VBK deutlich, dass ein ‚Weiter so‘ unverantwortlich sei. Aufgrund der Haushaltslage von VBK und Gesamtstadt wird die KAL-Fraktion im Gemeinderat daher ein Moratorium beantragen. In den kommenden Wochen soll nach Vorstellungen des OB der Gemeinderat über die Zukunft der Turmbergbahn entscheiden.

  Dabei ist die Verlängerung der Turmbergbahn auch noch hoch umstritten. Cramer zählt nur die wichtigsten Bedenken auf: „Die Magnolienallee in der Bergbahnstraße – zerstört. Ein ganzes Wohngebiet durch ein massives Bauwerk – zerschnitten. Nutzwert der verlängerten Bergbahn für An­wohner – Null. Unsere bisherige und beliebte Turmberg­bahn – abgeschafft.“ Die KAL-Fraktion fordert daher seit Jahren eine kostengünstige Sanierung der historischen Bergbahn und einen barrierefreien Zugang mittels Pendelverbindung von der Endhaltestation. Spätestens jetzt sei angesichts der Finanzlage neues Nachdenken über günstigere Lösungen gefragt.

  Aufgrund von Aussagen des baden-württembergischen Verkehrsministeriums steht fest, dass Barrierefreiheit ohne eine Verlängerung herstellbar und zuschussfähig ist. Barrierefreiheit auf bestehenden und sanierten Bergbahnen lässt sich zum Beispiel in Bad Wildbad und Baden-Baden erleben. KAL-Stadträtin Sonja Döring hebt die zusätzlichen Vorteile eines Pendelfahrzeugs ab Endhaltestelle der Straßenbahn für die vielen mobilitätseinge­schränkten Anwohner am Turmberg hervor: „So eine Verbindung, wie das KVV-Angebot ‚My Shuttle‘ in Ettlingen bringt nicht nur Menschen zur Bergbahn, sondern auch hier Lebende zur Haustür.“

  Die KAL macht deutlich: „Wir müssen ernsthaft überlegen, was wir uns angesichts des enormen finanziellen Defizits der VBK noch leisten können.“ Auch wenn die Turmberg­bahn etwas länger stillstehe, müssten Kommunalpolitik und VBK über die Alternative einer Sanierung nachzudenken.

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