<4. November> KAL kritisiert CDU: Ursache und Wirkung bei Diskussion um angebliche „Autofeindlichkeit“ verwechselt / Positives Beispiel „Herrenalber Straße mit Radstreifen“
Kein Verständnis für die von der CDU-Fraktion ausgelöste überflüssige Debatte um eine vorgebliche Autofeindlichkeit in Karlsruhe hat Lüppo Cramer, Fraktionsvorsitzender der Karlsruher Liste (KAL). Er kann diesen Vorwurf an Stadtplanung und Kommunalpolitik nicht akzeptieren: „Die CDU verwechselt Ursache und Wirkung: Eine Stadt muss menschengerecht sein – dies wurde in den 60er und 70er Jahren in vielen Städten vergessen, zugunsten der autogerechten Stadt.“ Stadtplanung sei daher viel Reparatur früherer Entscheidungen. Cramer nennt beispielhaft den anstehenden Umbau der Kriegsstraße zu einem lebenswerten Boulevard.
Eine von der CDU befürchtete Entwicklung, die dem Fahrrad grundsätzlich den Vorrang gegenüber dem motorisierten Verkehr einräume, kann Cramer nicht erkennen: „Vielmehr kommen nach Ausweisung von Teilen der Sophienstraße als Fahrradstraße die Verkehrsteilnehmer besser und sicherer miteinander aus.“ KAL-Stadtrat Dr. Eberhard Fischer ergänzt: „Heute berücksichtigen die Planer die Erkenntnis, dass Radfahrer auf die Straße gehören, zum rollenden Verkehr und ins Sichtfeld der Autofahrer. Folge: weniger Unfälle und weniger Konflikte zwischen Fußgänger und Radfahrer.“ Deshalb gehe die Diskussion um angebliche Gefahren auf der Herrenalber Straße an den Tatsachen vorbei, so Fischer, der als Rüppurrer den Bereich täglich im Blick hat.
Kein Unfall sei dort seit Einrichten des Radstreifens zu verzeichnen. „Und die Autofahrer kommen weiterhin staufrei durch.“ Die Karlsruher CDU weigere sich, die eindeutigen Untersuchungsergebnisse, vorgestellt im Planungsausschuss, zur Kenntnis zu nehmen. Die KAL fordert die Kollegen zudem auf, auch generelle Nachteile des Autos bei ihrer Argumentation zu berücksichtigen: Lärm, Abgase und klimaschädigender CO2-Ausstoß. „Reden Sie doch mal mit Anwohnern der Reinhold-Frank-Straße oder der Südtangente!“
Die KAL-Fraktion kritisiert in diesem Zusammenhang die Verlagerung der Glühweinpyramide auf die Erbprinzenstraße: „Da wird einfach während der Weihnachtszeit für einen Monat die Cityroute der Radler dicht gemacht.“ Die CDU möge sich mal vorstellen, die Stadt würde den Weihnachtsmarkt auf die wichtigste innerstädtische Achse für Pkw, sprich die Kriegsstraße, verlagern und ein Umleitungsschild aufstellen: „Der Aufschrei wäre unbeschreiblich.“