<1. Februar 2013 / sd> Beitrag in der StadtZeitung (Seite der Fraktionen)
Für weniger Leistung oder schlechtere Qualität mehr Geld zahlen: Wer macht das schon? Außer beim Ticket im Nahverkehr. Denn das wurde beim KVV im Dezember erneut teurer – trotz deutlich mehr Verspätungen, trotz Umleitungen durch Baustellen, etwa wegen der Kombilösung.
Zuständig für die Verteuerung, die über der Inflationsrate liegt, ist der Aufsichtsrat des Karlsruher Verkehrsverbundes (KVV). Bei dessen entscheidender Tarifsitzung im Sommer 2012 warb Sonja Döring, Vertreterin der Karlsruher Liste, für zwei Punkte: die Verteuerung zu begrenzen und vor allem die 24-Stunden-Karte nicht in eine Karte, die nur an einem Kalendertag gilt, umzuwandeln – ohne Erfolg. Eine breite Mehrheit im Aufsichtsrat stimmte wie jedes Jahr für drastisch höhere Preise. Für die Karlsruher Liste der falsche Weg und wir beantragten daher im Gemeinderat, die Tarife im Aufsichtsrat erneut zu beraten. Mit dem Votum des Gemeinderats im Rücken will die KAL die Diskussion neu eröffnen. In Briefen und Gesprächen mit den Entscheidern im KVV verfolgen wir das Thema weiter: Der ÖPNV muss wieder mehr in den Fokus der Politik und zumindest die alte 24-Stunden-Karte muss wieder her.
Die Einwohner im Umland könnten dabei helfen, dass sich die Politik dort besinnt: „Beim KVV die Fahrpreisänderungen kritisieren und noch mehr Leserbriefe schreiben, das könnte helfen“, erklärt Fraktionsvorsitzender Lüppo Cramer. Wir sehen die höheren Kosten der Verkehrsbetriebe durch Personal und Energie. Aber die Erhöhung war zu stark. Aus unserer Sicht entspricht dies einer „zusätzlichen Bestrafung der Fahrgäste für die Belastung durch den Bau der Kombilösung“.