Quo Vadis Majolika? Kunst oder Kommerz?

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Stimmen aus dem Gemeinderat vom 17.03.23

Künstler:innen Raum und Entfaltungsmöglichkeiten für Keramikkunst zu bieten – darin sehen wir Tradition und Zukunft der Majolika. Künstlerisches Schaffen mit Fokus auf moderne Keramik und Verarbeitungsprozesse sollte zentrales Element eines konzeptionellen Neuanfangs sein. Und kurze Zeit sah es so aus, als könnte das gelingen: Die Majolika sollte sich zu einem überregional bedeutenden Zentrum für Keramikkunst entwickeln. Unterschiedliche Kooperationen mit Karlsruher Hochschulen waren angelegt.


Dann wurde die Manufaktur verkauft. Es scheint fraglich, ob ein privater Investor “es schon richten wird“. Investoren zielen offensichtlich eher auf einen wirtschaftlichen, möglichst ertragreichen Betrieb ab. Die Vermarktung der Immobilie nahe dem Schlossgarten ist dabei zentral. Der Gemeinderat hat einen Verkauf des Grundstücks ausgeschlossen. Das Gelände der Majolika ist kein Spekulationsobjekt und nur in Erbpacht zu haben, gebunden an die Forderung, ein tragfähiges Konzept vorzulegen, das den Weiterbetrieb der Majolika sichert. Die kulturelle Nutzung des Geländes ist für uns dabei ausschlaggebend.


Die Majolika Manufaktur ist ein Zuschussbetrieb. Leider hat sich die Stadt Karlsruhe den Erhalt des Traditionsbetriebs und eine kulturelle Entwicklung des Geländes nicht zu eigen macht. Bei Erstellung dieses Textes ist noch nicht bekannt, welche Ideen der Inhaber der Manufaktur dem Gemeinderat am 17. März vorstellen wird. Mit Spannung und einer gewissen Skepsis erwarten wir endlich ein ausgereiftes Konzept für den Betrieb der Manufaktur und die Nutzung des Geländes.


Lüppo Cramer

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