Wahlprüfsteine des deutschen Kitaverbands

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I. Fachkräftemangel

Was halten Sie für die geeignetsten Instrumente bei der Bekämpfung des Fachkräftemangels im elementarpädagogischen Bereich in Karlsruhe?

Eine Möglichkeit dem Fachkräftemangel zu begegnen ist die Qualifizierung und Beschäftigung von Quereinsteiger:innen. Die Stadt Karlsruhe fördert einen höheren Stellenschlüssel als vom Kommunalverband für Jugend und Soziales vorgegeben. Die zusätzlichen Stellen können aber nicht mit Quereinsteiger:innen besetzt werden.
Wie stehen Sie zur finanziellen Förderung von Nicht-Fachkräften?

Auch die Gewinnung ausländischer Fachkräfte wird nicht gegenfinanziert. Würden Sie das in Zukunft ändern?

Antwort Karlsruher Liste:

Ausbildung und Weiterqualifizierung sind wichtige Instrumente bei der Gewinnung von Fachkräften. Die Karlsruher Liste unterstützt die städtische Finanzierung PIA-Ausbildung und hat immer für eine Ausweitung dieser Möglichkeit plädiert. Auch eine unkomplizierte (Weiter-) Qualifizierung von Quereinsteiger:innen, ausländischen Fachkräften oder Berufseinsteiger:innen muss von der Stadt in Zusammenarbeit mit den vielen freien Trägern ermöglicht werden. Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie hängt maßgeblich an einer verlässlichen und qualitativ hochwertigen Kinderbetreuung ab. Kitas und Horte dürfen keine Verwahranstalten sein. Deshalb muss zumindest zu den Kernzeiten ein entsprechender Betreuungsschlüssel gewährleistet sein. Denn auch gute Arbeitsbedingungen sind ein maßgeblicher Faktor zur Gewinnung und zur Bindung pädagogischer Fachkräfte.

II. Kitafinanzierung

Wie möchten Sie dem Spannungsverhältnis zwischen auskömmlicher Finanzierung der freien Träger und finanziellen Entlastungen der Eltern begegnen?

Antwort Karlsruher Liste:

Die Karlsruher Liste setzt sich dafür ein, Familien zu entlasten. Der Weg zur beitragsfreien Kita schein in weite Ferne gerückt. Dennoch sollte dieses Ziel, auch frühkindliche Bildung als beitragsfreie Bildung zu verstehen, nicht ganz aus dem Auge verloren werden. Hier sehen wir aber auch Bund und Land in der Pflicht, sich finanziell zu beteiligen. Bis dahin setzen wir uns dafür ein, dass die Elternbeiträge sowohl in städtischen Einrichtungen wie auch den freien Trägern nicht weiter steigen. Das bedeutet, dass die Zuschüsse für die freien Träger von der Stadt entsprechend angeglichen werden müssen.

III. Kita-Ausbau

Es fehlen ca. 1.200 Kita-Plätze in der Stadt Karlsruhe: Wie wollen Sie die freien Träger dabei unterstützen, neue Plätze zu schaffen?

Antwort Karlsruher Liste

Die Stadt Karlsruhe kann vor allem bei der Vergabe von Bauplätzen, mit schnellen Genehmigungsverfahren oder der Übernahme von Gebäudebestand und mit Vermietung zu einem niedrigen Mietzins unterstützen.

In der Regel fehlt es nicht an der Bereitschaft, weitere Kitaplätze zu schaffen. Hohe Bau- und Unterhaltskosten verzögern den Ausbau an Kitaplätzen in Karlsruhe. Hier kann die Stadt mit den oben genannten Maßnahmen unterstützen.

IIII. Kita-Qualität

Seit der Corona-Pandemie ist eine Zunahme von Kindern mit Förderbedarf zu beobachten. Wie wollen Sie gewährleisten, dass alle Kinder gleiche Chancen zur Teilhabe an frühkindlicher Bildung und Betreuung erhalten?

Antwort Karlsruher Liste:

Ein erklärtes politisches Ziel der Karlsruher Liste, ist es Karlsruhe zu einer „Modellstadt Inklusion“ zu entwickeln. Alle Kinder bekommen die Unterstützung, die sie benötigen, wohnortnah. Lange und komplizierte Genehmigungsverfahren für den Einsatz von Therapeuten, begleitenden oder pädagogischen Hilfen in Kitas müssen durch schnelle, fallorientierte Hilfe abgelöst werden. Dabei braucht es aufgrund des Fachkräftemangels von allen Seiten die Bereitschaft, auch unkonventionelle Wege zu gehen.

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